Mittwoch, 25. Februar 2009

Unser Gold











Unser Gold sind nicht die Berge von Barren, die unter dem Zürcher Paradeplatz gebunkert sind, oder die Hunderte von Milliarden von Vermögen der amerikanischen Steuerflüchtlinge in unseren Grossbanken. Die heutige Situation zeigt, wie hinfällig und kurzfristig diese Dinge sind.

Unser Gold sind unsere Kinder und unsere Jugendlichen, ihre Kreativität, ihre Lust Neues zu schaffen, zu entwickeln, zu forschen und damit mitzuhelfen, die Schweiz ganz vorne zu halten als Lebensraum und als Wirtschaftsstandort.

Es ist bedauerlich, dass keine Partei in der Schweiz direkt und unmittelbar für diese Zukunft eintritt. Erfreulich ist allerdings dass dennoch 59% der Bevölkerung gemäss Umfrage von Perspektive Schweiz der Meinung ist, dass der Staat kulturelle und sportliche Jugendinitiativen stärker finanziell unterstützen soll.

Aufschlussreich erachte ich die Auswertung im Hinblick auf die SVP Anhänger. Die SVP offenbart sich hier als die Partei der Vergangenheit. Nicht der Zukunft. SVP Anhänger sind durchaus für Investitionen in Erziehung und Ausbildung. 79% der SVP Anhänger sind dafür, dass man jugendliche Straftäter in streng geführte Erziehungsanstalten, spezielle Drillcamps steckt, die erst noch gebaut werden müssten, aber nur 34% von ihnen sind der Meinung, dass es zusätzliche staatliche Ausgaben im Bereich Jugendkultur und Sport braucht.

Sonntag, 22. Februar 2009

Einfalt statt Vielfalt












Der Oscar nominierte Film „Milk“ erzählt die Geschichte vom ersten bekennenden homosexuellen Politiker Harvey Milk und wie es ihm mit unkonventionellen Methoden gelingt, die Gay Community von San Francisco zusammenzuführen, um sich erfolgreich gegen die Bemühungen der evangelikalen Rechten zu wehren, homosexuelle Lehrer aus öffentlichen Schulen zu verbannen.

Die Zeiten haben sich geändert. In der Politik findet man unterdessen eine ganze Reihe von bekennenden Homosexuellen in hohen Aemtern, die alle geschätzt sind und ausgezeichnete Arbeit leisten. zB. Bertrand Delanoë Bürgermeister von Paris und Klaus Wowereit Regierender Bürgermeister von Berlin.

Auf der anderen Seite kenne ich kein einziges globales Top 500 Unternehmen mit einem bekennenden Gay CEO. Wenn man den weltweiten Body von CEO‘s anschaut, wird man feststellen, dass Diversität gänzlich fehlt, dass das Denken innerhalb diesem Body uniform und von wenigen Eliteschulen geprägt ist. Besonders auffällig ist dieses Phämomen innerhalb des CEO Bodies der Finanzbranche, Banken und Versicherungen. Frauen fehlen an der Spitze schmerzlich.

Die Folgen sind fatal. J. Suirowiecki hat hat in seinem Buch. „the wisdom of crowds“ eindrücklich belegt, dass die besten Entscheidungen im Umfeld von Diversität entstehen und dass Uniformität immer zu schlechteren Entscheidungen führt.

Mir scheint, dass die gegenwärtige Finanzkrise ein Ausdruck dieser Uniformität ist - ein Ausdruck von Herdentrieb, wo vor allem die Bankers in Scharen zur selben Tür stürmen, mit der Ueberschrift „we want more - and more - and more“. In diesem Sinne ist Ospel nicht verantwortlich für den Niedergang der UBS und Walter Kiehlholz ist nicht die Ursache für die Umwandlung der Swiss RE in ein Casino. Sie waren bloss Teil der Herde.

Freitag, 20. Februar 2009

Hilfe. Jean Ziegler will die Schweizer Grossbanken demontieren


Jean Ziegler hat sich seit Jahren dagegen gewehrt, dass korrupte machtgierige Politiker ihr Geld in der Schweiz horten, während ihr Volk hungert. Heute ist es der amerikanische Staat, der es amerikanischen Milliardären erschweren will, ihr Vermögen in der Schweiz vor den Steuerbehörden zu verstecken, während Millionen von Amerikanern in der Armut leben.

Ironischerweise war es aber nicht Jean Ziegler, der das Schweizer System der Grossbanken demontierte, sondern die Arroganz der Bankelite selber: Und schlussendlich die Finma.

Es ist nun allerdings Zeit einen Schlussstrich hinter diese Affaire zu setzen. Zu lange haben wir uns wie in einer Monokultur verhalten. Die Banken waren unser Zuckerrohr und haben unsere Volkswirtschaft mit Wohlstand versorgt.

Wir haben in der Schweiz noch so viel andere Qualitäten. Es ist an der Zeit unsere Fixierung auf die Banken aufzugeben. Wir sind ein reiches Land. Reich an Vielfalt, an Geist, an Innovationskraft. Nutzen wir die nachhaltigste Quelle, die Kreativität um eine erneuerte Finanzbranche hervorzubringen und eine vielfältigere Wirtschaft.

Mittwoch, 18. Februar 2009

Die Welt aus der Sicht von Philipp Bärtschi von Sarasin

Philipp Bärtschi hat für sein Weltbild ein ganz einfaches Modell. Er nimmt 3 Ergebnisse: Konjunkturzyklus, Kreditrisikoprämien und Volatilität und schon hat er eine Prognose für die Zukunftsentwicklung. So einfach kann die Welt funktionieren. Es ist Ausdruck unseres Zeitgeistes, dass wir stündlich den Horizont nach einem Zeichen absuchen, in der Hoffnung wieder Klarheit zu gewinnen.

Wer kann es ihm verübeln. So wurde ihm das beigebracht. So hat er es gelernt. Das macht man schon seit Jahren so. Und in 50% der Fälle klappt's. Ich erachte diese Videobeiträge als gute Unterhaltung. Einen praktischen Wert hat die Prognose keinen.

Dienstag, 17. Februar 2009

Bloss eine Delle im Bentley?













Philipp Bärtschi, Aktienstratege Bank Sarasin weiss, wie es weiter geht an der Börse. Der Boden ist in wenigen Wochen gefunden und es ist mit einem eigentlichen Börsen Rally zu rechnen. Die Anzeichen dafür sind günstig, der Konjunkturzyklus erholt sich in den wichtigsten Märkten, meint er.

Es scheint, dass die Krise vorbei ist, bevor sie angefangen hat. Hansueli Loosli von Coop meint: „Wir spüren noch nichts von der Krise“. Mich freut es und ich bin erleichtert, dass die Finanzkrise bloss eine Delle im Bentley war.

Im übrigen steht die Bank Sarasin mit ihrer Einschätzung nicht alleine da. Sie wird geteilt von fast allen Auguren; den Pensionskassen, der AHV, der IV, der Steuerbehörde, der Wirtschaft. Sie alle sehen vor, dass es in 6 bis 12 Monaten wieder aufwärts geht. Weshalb? Weil es muss. Weil es in der Vergangenheit immer so war. Weil es nicht anders sein darf.

Es scheint, als ob wir in der Lage wären Krisen auszulösen und nach 6 Monaten wieder in der Schublade verschwinden zu lassen und die nächste Krise zu erzeugen. Eines ist sicher. Sie kommt bestimmt.

Ist es vielleicht so, dass wir Krisen brauchen, um die schlimmsten Fehler auszumerzen, die wir begehen? Brauchen wir Krisen so quasi also Ordnungspolizei, die uns die Berechtigung gibt so richtig aufzuräumen? Die Klimaerwärmung, um wieder Verantwortung zu übernehmen für unseren Planeten. Die Finanzkrise , um die schlimmsten Auswüchse von Gier und Arroganz zu beseitigen. Kriege und Konflikte, um zu lernen, miteinander zusammenzuleben auf unserem immer kleiner werdenden Planeten. Was für ein Umweg.

Montag, 16. Februar 2009

Tu, was du schon immer tun wolltest















Ich kenne viele Leute, die glücklich sind in ihrem Job. Heinrich, zum Beispiel der Schreiner hier oben in Fanas. Jedes mal, wenn er hier am Haus was umbaut, pfeift er und wenn man ihm auf der Strasse begegnet winkt er. Ich kenne leider aber mehr Leute, die unzufrieden sind, weil man ihnen in ihrer Arbeit keinerlei Spielraum lässt. Nichts raubt so viel Energie, als sich dauernd anpassen und kuschen zu müssen. Dabei liegt es an uns, dies zu ändern.

Es sind nun einige Monate verstrichen, seit ich nicht mehr Chef der Werbeagentur Lowe Schweiz bin. Mein letztes Jahr bei Lowe gehört zu den drei erfolgreichsten. Anfangs 2007 waren wir 25 Mitarbeiter. 12 Monate später 70, zusammen mit den Mitarbeitern von DraftFCB. Es war eine anstrengende Zeit, mit der Integration der besten Kunden und Marken, die man sich vorstellen kann; Cailler, BMW, Valser Wasser, Cablecom und Helvetic Tours und Neugeschäft von Coca Cola. Ich denke mit Freude an diese Zeit zurück und an das fantastische Team, das diesen beispielhaften Aufstieg möglich gemacht habt und an die Kunden, die unserem Team Vertrauen geschenkt haben.

ich werde immer wieder gefragt, was ich als nächstes vorhabe. Ich denke, dieser Blog ist eine gute Plattform, um meine Pläne zu enthüllen. Tatsächlich habe ich einen konkreten Plan, den ich hier bald vorstellen werde. Als erstes dann wohl den Standort. Er sagt einiges über die Business Idee aus. Bleib dran.

Samstag, 14. Februar 2009

Wir begrüssen den 500. Leser von New Ecology










Gemäss Google Analytics hat sich letzte Nacht der 500. Leser zugeschaltet. Noch vor 6 Wochen waren es 3 Leser. Mein Sohn, meine Tochter und meine Frau. Die Leute verbringen im Schnitt 7 Minuten und 9 Sekunden auf unserem Blog. Im Schnitt hat jeder Leser 3,5 Zugriffe. Der typische Leser besuchte den Blog 2 mal in der Woche. „Blockbusters sind die Themen Zeitgeist und kulturelle Vielfalt, vor allem wenn sie anschaulich präsentiert werden, wie am Beispiel um die Absetzung von Sir Ron Taylor.

Dieser Blog ist ein anschauliches Beispiel unseres Zeitgeistes und der neuen Möglichkeiten die entstanden sind. Die meisten Blogs sind Fotoreportagen von Ferienreisen. In unserem Fall ist es eine Interpretation von Oekologie, die sich mehr an die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Oikos anlehnt, was im antiken Griechenland Hausgemeinschaft bedeutete

Wie sagte doch der Meisterkoch im Film Ratatouille, Auguste Gusteau: anyone can cook. Und Bill Clinton: we are fortunate to be alive at this moment of history.

Mittwoch, 11. Februar 2009

Jung im Herzen



















Jedes Mal, wenn ich dieses Bild anschaue, erfasst mich ein Gefühl der Heiterkeit. Es ist lustvoll und spielerisch. Es vermittelt die Unbekümmertheit eines Kindes. Gemalt hat das Bild Cy Twombly, im Alter von 77 Jahren. Er ist einer der bedeutendsten Vertreter des abstrakten Expressionismus.

In unserer traditionellen Vorstellung geht mit dem Altern ein Prozess des physischen und psychischen Abbaus einher. Ich habe in der Werbung so viele Leute gehört, die mir gesagt haben, „ich werde wohl nicht älter als 35 und habe auch keine Lust dazu“.
Es ist sonderbar. Ich frage mich, woher diese Angst kommt, ab 35 seine Kraft und Energie zu verlieren, wo wir in unserem persönlichen Umfeld immer wieder Leute treffen, die mit 70 noch voller Vitalität sind. Und dann gibt es die Stars. Diejenigen, die Kreativität tatsächlich als nachhaltigste Energiequelle entdeckt haben und nutzen. Männer und Frauen, welche die Lust am Entdecken zu ihrem Lebensinhalt gemacht haben und so Giganten geworden sind.

Ich denke da an Picasso, an die Rolling Stones, an die französische Bildhauerin Louise Bourgeois, die letztes Jahr, mit 97 im Guggenheim Museum in New York ausgestellt hat und ein Jahr vorher in der Tate Modern. Ihre Arbeiten haben die Kraft einer 25-jährigen Weltmeisterin in Bodybuilding.

Und dann Tina Turner, sie war 69 als sie letztes Jahr ankündigte, dass sie wieder auf Tournee geht. Innert 2 Minuten war ihr Eröffnungskonzert in Kansas ausverkauft. Nächste Woche tritt sie, wenige Monate vor ihrem 70. Geburtstag im ausverkauften Hallenstadium auf. Keiner kann sich ihrer Energie und Vitalität entziehen.

Dann Francois Mitterand. Er war 72 als er zum 2. Mal zum französischen Präsidenten gewählt wurde, ein Amt das er bis zu seinem 79 Geburtstag innehatte. Er blieb bis zu seinem Tod ein neugieriger raffinierter Sinnenmensch, ein homme des lettres, mit einer unbändigen Lust am experimentieren, mit seinen Grands Projets, die Grande Arche, die gläserne Pyramide im Innenhof des Louvre, die Opéra de la Bastille, la Bibliothèque Nationale de France und das Institut der Arabischen Welt.

Und Mensch, wir sind 30, 40 oder vielleicht 50 oder allenfalls 60. Es gibt noch so viel zu tun und zu entdecken.

Dienstag, 10. Februar 2009

Montag, 9. Februar 2009

Eine kreative Industrie für die Schweiz

Abi Ali Muhammad bin Hassan bin Muqla wurde die rechte Hand abgehackt als er gerade 50 geworden war. Nein er war weder Ladendieb noch Ehebrecher. Er war Mathematiker, Schriftsteller, Naturforscher und Dichter, vor allem aber war er Kalligraph,
Sein Verbrechen: er hat sich getraut, die arabische Schrift zu erneuern. Für religiöse Muslims ist die Schrift etwas Gottgegebenes und ihre Veränderung eine Todsünde. Seit seinem Tod sind zwar über1000 Jahre vergangen und noch immer scheint dieses Urteil im arabischen Raum nachzuklingen in Furcht und Zurückhaltung an der Lust zu Entdecken.

Ein wahrer Geist der Kreativität kann sich an einem Ort der Repression nicht entfalten. Ganz anders in Spanien, etwas später in der Zeitgeschichte, wo zwei zusammenkommende Kulturstile, der arabische und der römische den maurischen Baustil hervorgebracht haben. Ein Beispiel dafür, wie kulturelle Vielfalt zu kreativer Vielfalt führt.

Es scheint so, als ob es Regionen gäbe, wo Kreativität einen besonders reifen Boden findet. Mailand und Paris als Zentrum von Mode und Design. Japan, Indien für eine Art spiritueller Kreativität. Los Angeles für die Entertainment Industry und das Silicon Valley für Engineering. Als Musiker will man wohl nach Berlin. Und was die Werbung anbelangt nach London und New York. Diese Orte haben für Interessierte eine magische Anziehungskraft. Das stimulierende Umfeld hat eine Multiplikatoren Wirkung auf das eigene Potential. Die engagiertesten Mitarbeiter bei Lowe, meiner Werbeagentur wollten alle ins Ausland. Nein, nicht nach Paris, nicht nach Hamburg, nicht nach Rio de Janeiro, nicht nach Delhi. Sie wollten alle entweder nach London oder New York.

Die Schweiz ist auf einem guten Weg zu einem Ort des kreativen Aufbruchs zu werden. So viele Einflüsse kommen hier zusammen. Die SVP verliert ihren Einfluss immer mehr, wie die gestrige Abstimmung zeigt. Die Leute realisieren, dass die SVP mit ihrer Politik der Isolierung der Schweiz schadet. Das kann sich allenfalls ein Christoph Blocher leisten, der seine Milliarden schon im Trockenen hat. Aber für eine junge Generation von aufstrebenden Menschen braucht es mehr Raum. Damit wird auch unsere Wirtschaft vielfältiger. Unser Image war zu lange vom Banking abhängig und von Versicherungen. Das ist fatal. Es ist jetzt Zeit, Kreativität als strategischen und wirtschaftlichen Erfolgsfaktor zu erkennen.

Montag, 2. Februar 2009

Global Village

Kürzlich hat mich ein Leser gefragt, weshalb ich gewisse Blogs in Englisch schreibe. Ich mach dies für die Leser in Jaipur, Kandivli, Chemari in Indien und Zhenghou und Ningde in China. Fakt ist 12% der Leser von New Ecology leben ausserhalb der Schweiz, Anteil steigend.

Sonntag, 1. Februar 2009

It takes courage. I know.

Marco Polo in China, 1299







The core theme on this blog is creativity. It is the single most important sustainable source of energy. One that has the power for change.

But what is creativity and where can I find it? Creativity is not the same as having ideas. Having ideas is about doing things. Creativity is a state of mind. Not all ideas are creative. In fact, most are not. Creativity is the capacity to see things in a different way. Out of this - ideas, innovations may arise, art may arise, and new solutions may come up.

In my observation creativity is not a god-given talent. It is something else. What shapes our ability to be creative is the mental, spiritual and physical environment we have decided to live in.

How can you be creative as a bank teller? Handing out money over the counter day in day out, going home at 5, playing in a local football team weekly, watching TV and reading 20minutes on your way to work might make you a reliable, well functioning and responsible citizen. But it kills your creative spirit. This example might look extreme. But look at the routine in your life. Routine and formality is wonderfully relaxing and creates a sense of security but it is chokes your creativity.

Imagine this same bank teller 700 years ago, and imagine he decides to travel with his father the Silk Road to China to visit one of the greatest personalities in history. Can you see how this adventure will impact his creativity?

Is it possible that creativity has more to do with our readiness to accept risk? Is it possible that security and a safe life is a barrier to creativity? I think it is. If you desire to be creative. Wake up, leave your TV alone. Travel to places where others don’t go. Read things that others don’t read. Be with people that other people are not with. Say things that other people don’t say. Eat things that others don’t eat. It needs courage I know.

To be continued.