tag:blogger.com,1999:blog-81342770068101909142024-03-21T20:23:26.825+01:00New EcologyViel zu lange haben wir den Play- und Prayboys vertraut und geglaubt, dass sie uns den Weg zu Reichtum und Erfolg weisen. Doch der Zauber verflog und die Realität kehrte zurück. Jetzt ist Zeit für etwas Neues. Vertrauen wir nun unseren eigenen Kräften. Nutzen wir die nachhaltigste Energiequelle, die Kreativität, um auf unserem Planeten etwas zu bewegen.Stefan Theilerhttp://www.blogger.com/profile/03884514193865666778noreply@blogger.comBlogger76125tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-46542976183997044902011-02-22T14:35:00.002+01:002011-02-22T14:38:56.183+01:00Onkel Hassan holt Tante Emma zurück aus dem Altersheim<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiIP3GGft7Bvl42mXmZUNayvGFJrVLzbXOiAayf6qMAqFsBDB6YG0dOmm8jlO-1TEfUejqmzw6nh3VLU5H8dfVdXHQ6yJASbm-NhMar77eNHpCJi0ngofiPM2uQcBUoI313uGCL5Qx30si0/s1600/hassan2.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 400px; height: 268px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiIP3GGft7Bvl42mXmZUNayvGFJrVLzbXOiAayf6qMAqFsBDB6YG0dOmm8jlO-1TEfUejqmzw6nh3VLU5H8dfVdXHQ6yJASbm-NhMar77eNHpCJi0ngofiPM2uQcBUoI313uGCL5Qx30si0/s400/hassan2.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5576507792918401378" /></a><br />Wer von der Altstadt kommend zum Bärenpark will, wird auf der linken Seite, dort wo die Gerechtigkeitsgasse in den Nydeggstalden mündet, von Hassans kleinem Lebensmittelparadies begrüsst. Seit August 2010 ist Hassan Herr über Tausendundeins feine Produkte für Küche, Haushalt oder einem Picknick im Rosengarten.<br /><br />Migros und andere Plagööris haben Tante Emma ins Altersheim verbannt. Es brauchte schon den umtriebigen Onkel Hassan aus Kirkuk, um der Tante wieder Selbstvertrauen und Lebensfreude einzuhauchen und ihr in der Gerechtigkeitsgasse 6 eine sinnvolle Aufgabe zu geben. Sein Tante-Emma-Lädeli ist nicht grösser als ein gepflegtes Rosenbeetchen. Und dennoch könnte sich ein ganzes hungriges Pfadilager darin die Bäuche vollschlagen. In der Tat ist Onkel Hassans Laden so winzig, dass jemand mit überlangen Armen aus der Mitte des Raumes jedes einzelne der vielen Produkte aus den Regalen in die Einkaufstasche stapeln könnte.<br /><br />Hier gibt’s Milch, Nidle, Joghurt und Butter, Quark, Käse, Glacés und Reis, Teigwaren und Härdöpfustock, Landjäger und Minipics, Eier und Ramseier, all die feinen Dosengerichte wie Ravioli, Bohnen, Linsen und Fleischkäse, Schweizer Backwaren, wie die mit dem Mexikanerhut, diverse Schoggiklassiker, Öpfu u Bananä, Kafi-zum-Mitnä, Wein aus aller Herren Länder wie Spanien, Türkei, Schweiz und Persien, traditionelle und orientalische Gewürze, als ob sie Marco Polo von einer seiner Reisen mitgebracht hätte.<br /><br />Was der gebürtige Kurde Hassan aus dem Nordirak in der Altstadt besonders berührt, ist, dass er hier eine familiäre Dorfgemeinschaft wieder findet, wie er und viele Generationen vor ihm im historischen Kirkuk bereits erleben durften. Was ihn auch an seine Heimat erinnert, sind die langen Öffnungszeiten, die der Lebendigkeit und versteckten Intensität der Berner Altstadtbewohner gerecht werden.<br />Schon lange wenn sich die Schatten über die Berner Altstadt legen, Coop und andere Strichcode-Junkies sich mit Sandmännchen im Bett suhlen, steht Hassan mit seiner fünfköpfigen Familie unermüdlich im Nydegg Minimarket, um die nimmersatten und anspruchsvollen Altstädter mit seinem Fleiss und seiner Liebeswürdigkeit glücklich zu machen.Stefan Theilerhttp://www.blogger.com/profile/03884514193865666778noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-43198387297882917592010-07-16T09:53:00.001+02:002010-07-16T09:55:35.886+02:00FreiheitDie Philosophin Jean Hersch hat mich schon immer fasziniert. Nur, bis heute wusste ich nicht weshalb. Jetzt, wo zu ihrem 100 Todestag so viel geschrieben wurde, weiss ich es. Sie setzt sich mit dem Thema auseinander, das mich selber auch so beschäftigt. Mit dem Thema Freiheit. Freiheit als eine Art Aufgabe, Pflicht, sich mit dem Leben und seinen Möglichkeiten auseinanderzusetzen, wach und bewusst. <br /> „Eine Kuh glotzt, aber der Mensch kann der Welt staunend und fragend begegnen, weil er eine Vernunft hat und weil er die Freiheit hat, sich zu entscheiden. Vielleicht entscheidet er nicht, aber er könnte entscheiden. In der Folge ist er auch dafür verantwortlich, wie er entscheidet.“<br />Ich muss da unmittelbar an Ernest Hemingway denken, der sein Leben mit fast unvergleichlichen Intensität und Freiheit gelebt hat, trotz Depressionen und Alkohol. Im Jahre 1928 hat sich Hemingway die Freiheit genommen, sein Leben zu beenden, im Alter von 61. Genauso wie sein Vater, sein Bruder, seine Schwester und seine Enkelin. Einer seiner Söhne hat sich einer Geschlechtsumwandlung unterzogen und starb im Jahre 201 unter dem Namen Gloria im Frauengefängnis in Miami.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-12967223063289679062010-02-10T16:32:00.001+01:002010-05-04T07:00:14.864+02:00die zweitbeste business building ideaDie zweitbeste Business Building Idee stammt von ML, 34, aus Wittenberg. Seine Idee lautet, dass man in den Himmel kommt, ohne dass man dafür bezahlen muss. Quasi gratis, nicht ganz unähnlich dem Gratisinternet, im Gegensatz zur bezahlten Information, wie zB. der Tageszeitung oder den TV- und Radiogebühren. <br /><br />Die Idee war so wirksam, dass die Leute bereit waren, aus ihrem Verein auszutreten, wo sie bisher für den Eintritt ins Paradies zahlen, leiden oder arbeiten mussten und in Scharen zu ML übergelaufen sind. Man kann von einem eigentlichen Tipping Point sprechen. Noch heute, 500 Jahre nach ihrer Erfindung, hat die Idee einen Marktanteil von mehr als 40% .<br /><br />Es gibt Ähnlichkeiten zwischen der BBI der Katholiken dem Ablasshandel und der von ML. Beide brauchen kaum Investitionen, keine Fabriken, keine Rohstoffe, und beide haben tief Logistikkosten. Alles was es braucht ist ein hohes Werbebudget, Events, Veranstaltungen und one-to-one Marketing.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-28668205814847788182010-02-07T16:23:00.004+01:002010-05-04T07:00:14.865+02:00Business Building IdeasIch hatte kürzlich ein Gespräch mit einem meiner Freunde - Maximo, dem besten Networker, den man sich vorstellen kann. Es gelingt ihm mit Leichtigkeit Hunderte von Leuten zusammenzubringen. Er hat ein phänomenales Namensgedächtnis und es gelingt ihm immer und jederzeit mit jedem CEO telefonisch verbunden zu werden, auch wenn ihn der CEO nicht kennt. <br /><br />Man müsste nun glauben, dass einer solchen Person die Welt offen steht, dass Alles und Jedes möglich ist. Doch weit gefehlt, ohne Idee ist Networking ein hohles Gefäss. Was es braucht sind Ideen. Business building ideas. Die beste business building idea in der Geschichte der Menschheit hatte ein erfinderischer Geist im 12. Jahrhundert. Er hat eine eigentlich Geldgenerierungsmaschine erfunden - mit dem Ablasshandel<br /><br />Man muss sich das vorstellen, in einer Welt, die von Angst vor der Hölle und der ewigen Verdammnis geprägt ist kommt die Kirche mit der frohen Botschaft, dass für ein paar Tausender alle schlechten Gedanken, alle bösen Taten, jeder Seitensprung, Mord und Totschlag vergeben sind und für ein paar weitere Tausender ergattert man sich ein Plätzchen auf einem schönen Wölkchen mit Aussicht. <br /><br />Auf so eine Idee muss mal jemand kommen.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-84090721673476115542009-07-05T11:41:00.004+02:002010-05-04T07:00:14.866+02:00Füttern eines Hungrigen durch den Strohhalm<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPGu6_YFbpHevOqPrDvh2eTWMyfRP6bKUeZuIW7UEkF43MkaRb9n4cTws1okP-OmsWidefl16lmIg4TdjcMgDuYhBPAfjPHc2Me2ATya_jRVjPOumScxPoiKeVMUETonm4GZD1l4zHNvE/s1600-h/42-19677375.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 170px; height: 113px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiPGu6_YFbpHevOqPrDvh2eTWMyfRP6bKUeZuIW7UEkF43MkaRb9n4cTws1okP-OmsWidefl16lmIg4TdjcMgDuYhBPAfjPHc2Me2ATya_jRVjPOumScxPoiKeVMUETonm4GZD1l4zHNvE/s320/42-19677375.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5354909071665436002" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br />Ich las gerade eine Buchbesprechung von Malcom Gladwell im „The New Yorker“ online: „Is free the future“, über den Trend zu Gratisdienstleistungen im Internet und den Zusammenbruch der Printmedien in den USA, als mich Vincent mein Sohn unterbrach und sagt: „stell dir vor Papi, allein im Juni sind im Iraq über 400 Menschen bei einem Attentat ums Leben gekommen“. <br /><br />Er war gerade daran, sich durch den Stapel von NZZ Ausgaben durchzulesen, den er aus Zürich mit nach Graubünden gebracht hatte und für die er während der Woche keine Zeit fand, wegen allen möglichen Dingen und Beschäftigungen: Computer, Freunde, Hausaufgaben.<br /><br />Es war übrigens nicht mein Stapel NZZ. Ich selber habe mein NZZ Abonnement schon lange gekündigt, weil ich die Nachrichten online beziehe, kostenlos und breiter abgestützt. Es war die NZZ, die ihm meine Tochter zum reduzierten Studententpreis abonniert hat.<br /><br />Gemäss Alter und Verhalten ist Vincent ein typischer Digital Native, ausgerüstet mit Laptop, Handy und einem reichen Set an Computer Software, vernetzt mit der ganzen Welt. Als Leser eines Printmediums, und dann noch der NZZ gilt er allerdings als Digital Immigrant, wenn nicht sogar Fugitive. <br /><br />Zeitunglesen hat er im Tram gelernt, bei 20 Minuten. Doch heute mag er 20 Minuten nicht mehr. Er vergleicht 20 Minuten mit dem Füttern eines Hungrigen durch einen Strohhalm.<br /><br />Ja vielleicht wird die gedruckte Zeitung eines Tages verschwinden, nicht aber der Hunger nach Wissen, nach Information und dieser Durst wird eine Gratiszeitung oder ein billiges Online Produkt niemals befriedigen können. Qualität wird immer gefragt sein. Qualität gibts nicht zum Nulltarif.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-6765690040439089172009-06-08T15:29:00.008+02:002010-05-04T07:00:14.866+02:00Guerilla en tailleur<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsIivMMIIZ1RcDezxqprE7ACUKV53NT9zor7dgC4uO83nIdYAXN_OaF0u1m0uvmcEubU7jI-5o2xtXq7UEctNqg6HVgXQ30KN14c-FgiZ4FQ4H5LHir9gJLOdshVHyaZw6LMyQMMqB8mpt/s1600-h/610x.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 267px; height: 400px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsIivMMIIZ1RcDezxqprE7ACUKV53NT9zor7dgC4uO83nIdYAXN_OaF0u1m0uvmcEubU7jI-5o2xtXq7UEctNqg6HVgXQ30KN14c-FgiZ4FQ4H5LHir9gJLOdshVHyaZw6LMyQMMqB8mpt/s400/610x.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5344948640290723522" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Maria Roth-Bernasconi hat ihr Leben lang für die Rechte der Frau gekämpft, in unterschiedlichen Funktionen; als Grossrätin im Kanton Genf und als Zuständige für die kantonalen Büros für Gleichstellung. Als Nationalrätin hat sich ihre Kampfzone ausgeweitet, aber ihre Waffen sind dieselben geblieben. Es ist nicht die Granate, sondern Rosen und Lavendel, nicht Zynismus, sondern ihre Leidenschaft zum Spiel. „Man hält Bern nur dann aus, wenn man es wie ein Spielfeld anschaut, und nicht wie ein Schlachtfeld“. <br /> <br />Sie ist ein General, wenn es um Strategien geht und ein Kumpel bei der Ausführung. <br /> <br />„Wir sind noch lange von der Vision Séguelas entfernt, dem Werber und Berater Mitterands, der meint das dritte Jahrtausend ist das Jahrtausend der Frau, oder es gibt kein drittes Jahrtausend. <br /> <br />„Die Bedeutung der Frauen kann man vielleicht am Besten am Beispiel der Entwicklungsländer zeigen, wo die Frauen einen wesentlichen Anteil am Frieden haben, in der Familienversorgung, in der Bildung, im Kleinkreditwesen und in Kleinunternehmen. <br /> <br />In der Schweiz hat sich vieles verbessert, aber grundsätzliche Rechte der Frauen werden nach wie vor ignoriert. Vom Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ sind wir noch weit entfern. Frauen werden für gleiche Arbeit im Durchschnitt 20% weniger entschädigt als Männer. Etwa 40% davon ist auf direkte Diskriminierung zurückzuführen. Wenn wir Séguelas Vision auch in der Schweiz realisieren wollten, müssten man dies über Quotenregelungen machen“. <br /> <br />Maria Roth-Bernasconi setzt sich zwar für die Rechte der Frau ein, meint aber nicht, dass es die Jungs einfacher haben. Der Rollenzwang lässt ihren weiblichen Seiten keinen Raum. Für sie ist auch klar, dass die jetzige Finanzkrise kein solches Ausmass angenommen hätte, wenn mehr Frauen an der Spitze von Grossbanken gestanden hätten. „Es ist die Vielfalt der Ideen und Herkunft, die zu richtigen Entscheidungen führt. Die Monogamie innerhalb des Bodies der CEO‘s hat zu gewaltigen Fehlentscheidungen geführt“.<br /> <br />Auf die Frage, was für sie Heimat ist meint sie: „Es ist Genf, mein Haus in Genf, das Zwitschern der Vögel, mein Mann“, aber uns scheint es, dass sie es sehr schätzt regelmässig nach Bern zu reisen, einem Ort, den sie vielleicht nicht mit Heimat verbindet, aber mit Unabhängigkeit.<br /> <br />Es ist eine bemerkenswerte Eigenschaft von uns Menschen, dass wir unsere bestgehüteten Geheimnisse eher fremden Menschen anvertrauen, als den nahestehenden. So hat uns Maria Roth-Bernasconi ihr Geheimnis anvertraut, in der Gewissheit, dass wir sie nicht verraten würden. Ein Wort ist ein Wort.<br /> <br />Maria Roth-Bernasconi meint dass der Druck auf die Parlamentarier durch die neuen Medien, Blogs, Emails, facebook und die ständige Forderung über alle Kanäle erreichbar zu sein gestiegen ist. Die ehemalige Krankenschwester hat die Kraft der Kommunikation auf die harte Art entdeckt. Im Jahre 1999 wurde sie nach einer Legislaturperiode im Nationalrat abgewählt. „Ich habe erkannt, dass es nicht reicht, für seine seine Ideale im Parlament zu kämpfen. Man muss für sich Bekanntheit schaffen.<br />Es ist bezeichnend dass sie uns nach der Wirkung der Werbung befragt hat: „Sagen Sie bringt diese viele Werbung auch tatsächlich etwas?. (Ja. Ohne Werbung gäbe es keine Sunrise, Orange oder 1818 Telefonauskunft).<br /> <br />Vielleicht kann man die Wirkung von Kommunikation am besten am Beispiel von Van Gogh und Picasso aufzeigen. Die Preise für ihre Bilder sind ins Unermessliche gestiegen. Van Gogh aber hat zu seinen Lebzeiten kein einziges Bild verkauft, ganz im Gegensatz zu Picasso, der nicht nur Künstler war, sondern ein eigentliches Ein-Mann Kommunikationsunternehmen.Stefan Theilerhttp://www.blogger.com/profile/03884514193865666778noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-77435155314995601352009-05-26T14:47:00.000+02:002010-05-04T07:00:14.867+02:00Ein ganz gewöhnlicher Dienstag.<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiF3v-xuzOvdPmGiXQhiAlyhkydI3qlLrZccK4PnDaMrM8wfVs78J3Bp06Ms7WOQAD0wyv71f82dojUV50fMsQ5grE1a7z975rCYVCujxd5AgyUpkLkLiWaQs20fvjBXeRJ1MmxOewQg6w/s1600-h/earthrise.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 320px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiF3v-xuzOvdPmGiXQhiAlyhkydI3qlLrZccK4PnDaMrM8wfVs78J3Bp06Ms7WOQAD0wyv71f82dojUV50fMsQ5grE1a7z975rCYVCujxd5AgyUpkLkLiWaQs20fvjBXeRJ1MmxOewQg6w/s320/earthrise.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5340113502468643458" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Die Erde hat seit ihrer Entstehung Hunderte von Milliarden von Umdrehungen gemacht, jede siebte an einem Dienstag. Es wird erwartet, dass sich dieses Ereignis noch Milliarden von Malen wiederholen wird. Nichts Besonderes also. <br /><br />Wohl um die 250 Tausend Menschen haben heute morgen in Zürich HB den Zug bestiegen, davon etwa 130 Personen den Zug um 08.04 nach Lausanne. 25 Menschen sind in Aarau ausgestiegen und einer hat den Anschlusszug nach Däniken genommen, um 08.40. Das war ich. Ich bin etwas Besonderes. Obwohl die meisten Dinge, die ich tue völlig belanglos sind. Ich schlafe, ich fahre zur Arbeit, ich esse, ich schaue fern, ich höre Radio, lese gelegentlich die NZZ und manchmal 20 Minuten, gehe ins Kino, selten ins Theater. Ich lese. Ich mach Wintersport und Städtereisen. Ich spreche mit anderen Leuten, wie Millionen von anderen Menschen auch. <br /><br />Und dennoch denke ich, dass ich ein besonderer Mensch bin. Ich bin Werber. Ich hab ein Segelboot auf dem Zürichsee. Meine Frau kommt aus Paris und ich habe sowohl einen Schweizer Pass als auch einen Französischen. Ich bin Präsident einer gemeinnützigen Stiftung. Ich schreibe einen Blog. Ich habe eine Firma gegründet.<br /><br />Dies alles steht in meinem CV und in meinem Profil. Die Dinge also, die mich von der Masse abheben, obwohl sie nicht im Geringsten das beschreiben, was ich die meiste Zeit auch tatsächlich tue. <br /><br />Wir hassen den Gedanken daran, gewöhnlich zu sein und lesen deshalb „20 Minuten“. Sie weckt die Illusion, dass dieser heutige Dienstag ein ganz spezieller Tag ist und dass wir alle auserkoren sind, irgendwann einmal Hauptdarsteller einer grossen Inszenierung zu sein, mit Schlagzeilen wie: Teenager: pro Tag 100 sexuelle Uebergriffe. Mister Schweiz: André ist schon erfolgreicher als Renzo. French Open: Federers Spaziergang in die 2. Runde. <br /><br />Wie schön, dass es „20 Minuten“ gibt. Wir sind etwas Besonderes und heute ist ein ganz besonderer Dienstag.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-87595787529034533932009-05-20T13:05:00.005+02:002010-05-04T07:00:14.868+02:00Lilly Blümlein<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvIFQJnCIKbJBZyQro2gw3MTAyloS0CtmxHPJyxFu4MUdEMuIIjF6jKMnLpgR4KnzmTVyKRP1FlEEQmk1mlh5DCPjtcgSTSUjn03iZFKJU6v2wmgqIWPqIRgH_DeT3DFFab0t4BSnb5QM/s1600-h/anonymous-bluehende-lilie-i-9998628.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 241px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhvIFQJnCIKbJBZyQro2gw3MTAyloS0CtmxHPJyxFu4MUdEMuIIjF6jKMnLpgR4KnzmTVyKRP1FlEEQmk1mlh5DCPjtcgSTSUjn03iZFKJU6v2wmgqIWPqIRgH_DeT3DFFab0t4BSnb5QM/s320/anonymous-bluehende-lilie-i-9998628.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5337860682596583570" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Ich war gestern dabei, das Interview mit der Nationalrätin Maria Roth-Bernasconi vorzubereiten, das Dr. Strangelove und ich in der Sommersession rund um die These vom Werber und Chairman der EURO/RSCG Gruppe Jaques Séguela führen, der sagt: das Dritte Jahrtausend ist das Jahrtausend der Frau oder es gibt kein Drittes Jahrtausend, als Lilly Blümlein, meine Büronachbarin hereinkommt. <br /><br />Sie hat vor 2 Jahren ein Beratungsbüro für Geschäftsreisende gegründet und führt heute 7 junge Mitarbeiterinnen und einen Mitarbeiter. Lilly ist eine attraktive und gewinnende Frau, um die Dreissig, mit einem strahlenden Lachen und Interessen, die weit über‘s Reisen hinausgehen. Sie hat mich gebeten, einen Brief an CEOs von Schweizer Unternehmen dramaturgisch zu inszenieren. Ich nenne das: sex-it-up. <br /><br />Gestockt habe ich dann, als ich den Abschluss des Briefes las. Bei Fragen wenden Sie sich an unsere Sachbearbeiterin Lilly Blümlein. Mit freundlichen Grüssen, Luz Rottweiler, Geschäftsführer. <br /><br />„Aber Lilly, wer ist denn der Rottweiler“? <br /><br />„Ah, weisst du, das mach ich immer so, bei wichtigen Briefen. Die Schweizer CEO‘s sind irritiert, wenn sie von einer Frau beraten werden. Aus diesem Grund lasse ich wichtige Briefe von meinem IT Supporter unterzeichnen. Mir fällt kein Stein aus der Krone. Und glaube mir, es funktioniert besser so. Mir gehts um‘s Geschäft, nicht um‘s Ego“.<br /><br />Ich habe an Séguela gedacht und angefangen, mir Sorgen um das Dritte Jahrtausend zu machen. Dann allerdings kam ich wieder zu mir: Das Dritte Jahrtausend hat ja erst gerade angefangen. Das Beste kommt wohl erst noch.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-8555581128861948222009-05-12T14:44:00.003+02:002010-05-04T07:00:14.869+02:00Gewalt im Heidiland.<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgruKYnllYSxxzTIZqGpkRX8xdPkZozxgFK3EQ1riovQ9g7o-HEUu4NiGvxVX8A3suF04tyStmN1y32wbjqQGHB4Pj1EiEuBP_hRblRV0sgd1YSbWsxCvAL_4BYF_z_1xsCnYvgjb6fBWc/s1600-h/westside-story.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 320px; height: 315px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgruKYnllYSxxzTIZqGpkRX8xdPkZozxgFK3EQ1riovQ9g7o-HEUu4NiGvxVX8A3suF04tyStmN1y32wbjqQGHB4Pj1EiEuBP_hRblRV0sgd1YSbWsxCvAL_4BYF_z_1xsCnYvgjb6fBWc/s320/westside-story.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5334917580875643538" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Die Bahnstation von Grüsch könnte ohne viel Brimborium als Kulisse für einen Heidifilm herhalten: Idylle pur, der kleine Bahnhof, eine Barriere, im Hintergrund die Bündnerberge. Der Bahnhof von Grüsch ist auch der Treffpunkt der Jugendlichen. Sonst gibt es hier nichts. Kein Kino, keinen DVD Shop, keine Disko, dafür 2 Coiffeure mit Salon im Wohnzimmer, 2 Beizen und ein Café für Senioren. <br />Manchmal, wenn man mit dem Auto durchfährt, zieht ein stechender Haschgeruch ins Auto. Die Jugendlichen in Grüsch unterscheiden sich in Nichts von Jugendlichen aus Zürich, ausser so scheint es mir, dass sie in der Oeffentlichkeit mehr kiffen und mehr rauchen. Letzten Samstag taumelte ich wieder einmal etwas verträumt aus dem roten Züglein in Grüsch und wähnte ich mich gleich in einer Filmszene zur Westside Story, allerdings ohne den Charme, ohne die schönen und durchtrainierten Körper von Dutzenden von professionellen Tänzern und Ballerinas. Wäre ein Messer im Spiel gewesen, hätte es in Grüsch Tote gegeben. Protagonisten des Spektakels waren ein Einheimischer, der ohne Aufhebens 10 Laibe Käse hätte hochstemmen können und ein Skelett aus Kosovo. Der Käser war nach wenigen harten Faustschlägen ein Häufchen Elend und seine Freunde verfrachteten ihn in seinen aufgemotzten Mazda, in den er sich fluchend aber erleichtert schieben liess, während sein Gegner den Sieg mit einer fetten Tüte roten Libanesen feierte. <br />Solche Geschichten habe ich häufig gehört, bis jetzt aber nie selber erlebt. Meist passiert das auf dem Land, wo Gangs von Osteuropäern die lokalen Jugendlichen drangsalieren. Will man diese Schläger bei sich in der Klasse haben? Natürlich nicht. Es wäre aber gerade die Schule und eine Vision im Leben, welche sinnlose Gewalt verhindern könnte.<br />An einer Tagung der Jacobs Foundation zum Thema Jugend und Migration ist man der Frage des Bildungsstandes von Einwanderen nachgegangen, in einem weltweiten Vergleich. Es wird klar, dass Kanada gemäss Pisa Studie nicht bloss eines der besten Schulsysteme hat, sondern dass es auch gelingt, die Schulleistung vom soziodemografischen Hintergrund unabhängig zu machen, wo also Ausländerkinder bessere Chancen zur Integration und zum Erfolg haben als in anderen Ländern. In der Schweiz stehen wir da im Hintertreffen.Die schulische Leistung hängt vom Herkunftsland ab. Kinder aus Deutschland und Nordeuropa weisen teilweise bessere Leistungen als Schweizer Kinder aus, während Schüler aus Südeuropa meist schlechtere Leistungen bringen und häufig in Sonder- und Abschlussklassen abgeschoben werden. Wir kennen also eine Form der Segregation einer frühen Auslese, wo man die Schüler schon mit 12, wenn sie noch nicht ausgereift sind, einer Triage unterzieht. Sie bleiben auf der Strecke. Dass es eine Kongruenz gibt zwischen Gewalt und Schulbilding, dafür braucht es wohl keine Forschung der Jacobs Foundation. Ist also Gewalt vorprogrammiert? Mehr darüber in einem nächsten Blog.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-61513320647793999582009-05-03T14:32:00.005+02:002010-05-04T07:00:14.870+02:00Sieht so eine Bundesrätin aus?<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.blogger.com/video.g?token=AD6v5dwSHktySHJ8SyMppz7i6I54htHw4A2UT03yEFB5Itp_5zay31chYZkCH6F0IONJoOmKZvGuCnqJnaCFKl_o6g' class='b-hbp-video b-uploaded' frameborder='0'></iframe><br /><br />Wenn Evi Allemann ein Lied wäre, sagt sie, so wäre sie: „You can get it if you really want“ von Jimmy Cliff. Tatsächlich. Das passt. Hinter Evi Allemanns feiner Schale steckt ein starker Wille, verbunden mit Charme und intellektueller Prägnanz und ihre Fähigkeit Leute für ihre Überzeugungen zu gewinnen. Hat sie schon alles erreicht? Mit 13 politische Aktivistin mit einem Mädchenstreik im Gymnasium, mit 19 im Berner Grossen Rat und mit 25 für die SP im Nationalrat. <br /> <br />„Nein. Es gibt schon noch ein paar Dinge, die ich mir heimlich wünsche“. Ein hohes politisches Amt vielleicht? Bundesrätin? Eine Weltumsegelung? Ein erfülltes Familienleben? In Tansania ein Kinderheim eröffnen? Sie hat es uns nicht anvertraut. Für uns gibt aber es keinen Zweifel, auf dem politischen Parket kann sie alles erreichen. If she really wants.<br /> <br />Es liegt schon an der Art, wie sie Heimat definiert. „Heimat ist für mich an keinen fixen Ort gebunden. Sondern ist überall dort anzutreffen, wo ich Lust empfinde meinen Lebensraum so zu gestalten, so dass er meinen Vorstellungen und Wünschen entspricht. Heimat bedeutet für mich nicht ausruhen, sondern ganz im Gegenteil mit Engagement und Zielstrebigkeit Dinge zu verändern, die mich stören.<br /> <br />Ganz klar, une femme politique. Sie trägt die Heimat in sich.<br /> <br />Glaubt sie an die These von Jacques Séguéla, dem französischen Starwerber und Berater von François Mitterrand der sagte, das 3. Jahrtausend ist das Jahrtausend der Frau oder es gibt kein 3. Jahrtausend. Evi Allemann hält nicht viel von solchen Schlagworten. „Schauen Sie, wir stehen ja erst an der Schwelle zum 3. Jahrtausend. Lassen Sie uns erst einmal die dringenden Fragen der Gleichstellung lösen. Frauen sind immer noch schlechter bezahlt als Männer. Der Anteil des deuxième sexe stagniert in der Politik bei 25 Prozent und auch an den Unis ist die Zahl der Professorinnen verschwindend klein.<br /> <br />Ganz abgesehen davon, ist weniger das Geschlecht bestimmend über das Verhalten in bestimmten Fragen, als die Sozialisierung. Eine Frau an der Spitze einer globalen Grossbank hätte nicht unbedingt bessere Entscheidungen gefällt als ein Mann, hätte sie dieselben Eliteschulen besucht und Business Networks.<br /> <br />Für gute Entscheidung braucht es Vielfalt, auch in der geschlechtlichen Frage.Stefan Theilerhttp://www.blogger.com/profile/03884514193865666778noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-38420896719747732009-04-29T13:48:00.004+02:002010-05-04T07:00:14.871+02:00Zensuriert<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtJ8GH0YOakuNEe2rS5m9sU1dh6xz2kEmf3G3Di9xDqLcAfE5EZZGiRP7U8yw83umPgre_yQCSH_tOJemmKVW_QVYIS0WXA4dEpvPB1ydS61LzddjQ89ZUZspvNEB1LAVNLiP59nVIEco/s1600-h/Bild+5.png"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 203px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgtJ8GH0YOakuNEe2rS5m9sU1dh6xz2kEmf3G3Di9xDqLcAfE5EZZGiRP7U8yw83umPgre_yQCSH_tOJemmKVW_QVYIS0WXA4dEpvPB1ydS61LzddjQ89ZUZspvNEB1LAVNLiP59nVIEco/s320/Bild+5.png" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5330079167820968866" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Wir haben Valérie am Flughafen abgeholt. Natürlich haben wir vorher Fotos von ihr gesehen; gestylt, geschminkt, veredelt. In Wirklichkeit sieht sie mädchenhafter aus, jünger und verletzlicher. Sie hatte eine ungewöhnliche Menge Gepäck bei sich, für einen 24- stündigen Aufenthalt. Auch ein reiches Gepäck an Lebenserfahrung, das sich rund um ihr ehemaliges ausschweifendes Sexleben und ihren Job als Escortgirl angesammelt hat.<br /><br />„Im Kopf der Leute füllt Sex die Kammern bis an den Rand“, meint sie. „Aber uns fehlt die Sprache oder auch die Freiheit unverkrampft darüber zu sprechen. Dabei ist Sex eine zentrale Selbsterfahrung. Wir kommen uns in der Sexualität besser auf den Grund als in irgend einem anderen Bereich. Sex ist wie ein Gradmesser für unsere Fähigkeit zu verführen und verführt zu werden, für unsere moralischen Vorstellungen, unsere Lust am Entdecken, unsere Vorurteile, unsere Grosszügigkeit oder eben unseren Egoismus, für Lüge und Unredlichkeit, unsere Fähigkeit zu geniessen oder bloss zu beherrschen.“ <br /><br />Innerhalb der Sexualität wird unser Doppelmoral sichtbar, vorallem in ihrer Wahlheimat Spanien. Das obige Filmplakat zur Verfilmung ihres Buches „Tagebuch einer Nymphomanin“ wurde sowohl in Italien als auch in Spanien als vulgär und ordinär verboten. Dieselben Magazine, welche die Anzeige zensurierten, zeigten aber eine Zellulitisanzeige mit einem halb nackten Frauenkörper in einem Nano-String, die ihren Hintern lasziv und einladend in die Kamera reckt. Valérie ist davon überzeugt, hier eine patriarchalische und frauenfeindliche Haltung vorzufinden. Die Zellulitisanzeige zeigt die Frau als Lustobjekt, und das Filmplakat eine Frau die sich selber Lust bereitet. Als Lustobjekt wird sie akzeptiert. Als Frau die sich selber Lust bereitet von der Zensurkommission abgelehnt. <br /><br />Valérie hat uns noch eine Menge aus ihrem Lebensgepäck vermittelt. Mehr darüber in einem kommenden Blog. <br /><br />Wir werden versuchen, Valérie noch einmal in die Schweiz zu bringen, diesmal allerdings nicht im Rahmen einer Veranstaltung für Werbestrategen sondern für Leute, die mehr über Valérie erfahren wollen und über die Kunst der Verführung. <br /><br />Redaktion: Stefan und KurtKurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-32664245860720234012009-04-26T07:53:00.006+02:002010-05-04T07:00:14.871+02:00Tod einer Untröstlichen<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEitxRHDD_KZNB67dqNavv-QtVMVp2FVQZ5LRa5dmaUikp0kzxC6pHE4TW6_RJ5EKlu7haZwSnlwM6omCn4JCKRls3yzRBbxgOI8Y3MmOwKWntGT0P3bujgJUQCeumx0S2qIce8XwiNFOnA/s1600-h/sontagg.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 306px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEitxRHDD_KZNB67dqNavv-QtVMVp2FVQZ5LRa5dmaUikp0kzxC6pHE4TW6_RJ5EKlu7haZwSnlwM6omCn4JCKRls3yzRBbxgOI8Y3MmOwKWntGT0P3bujgJUQCeumx0S2qIce8XwiNFOnA/s320/sontagg.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5328874222728543858" /></a> <br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Susan Sontag starb am morgen des 28, Dezember 2004. Ihre letzten Worte waren: „ist David da?“. Dann: „Ich will dir sagen...“ zu mehr kam sie nicht mehr. Sie war 71 als sie starb.<br /><br />David Rieff ist der Sohn des Popstars unter den amerikanischen Intellektuellen. Sie war schön und hipp. Eine Prinzessin der Bohémiennes. In seinem berührenden Buch, „swimming in a sea of death“ erzählt er in einer fast schon schmerzenden Aufrichtigkeit die letzten qualvollen Monate von Susan Sontag, einer Frau, die sich ihr Leben lang vor nichts fürchtete, die wie Jane Fonda im Vietnamkrieg Hanoi besuchte und die nordvietnamesische Bevölkerung mit viel Sympathie beschrieb und die mehrere Monate im besetzten Sarajevo verbrachte. Als Präsidentin des amerikanischen Pencenters hat sie sich furchtlos für Salman Rushdie eingesetzt, gegen den muslimische Fundamentalisten eine Fatwa aussprachen, die es jedem Muslim erlaubte, Rushdie niederzustrecken <br /><br />Sie hat das Leben geliebt und in vollen Zügen genossen, ohne sich den gängigen Moralvorstellungen zu unterwerfen. Ihre Liebesbeziehung zu Annie Leibowitz, die als Fotografin der Rolling Stones Weltruhm erlangte, hat sie offen gelebt.<br /><br />Doch als ihr Dr A. erklärte, dass sie an einer der tödlichsten Leukämieformen erkrankt sei, für die es keine Behandlungsmethode gäbe, brach Susan zusammen. <br /><br />Sie hielt sich ihr ganzes Leben für etwas Besonderes und stützte sich auch in dieser Situation auf die Hoffnung, dass es irgendeine Behandlung geben müsste, welche zumindest ihr Leben so lange verlängern würde, bis eine Methode gefunden würde, die ihr Leben nochmals um einige Monate verlängern würde, wo dann allenfalls die Medizin auch diese Krankheit hätte besiegen können. <br /><br />Und sie, die in allen Belangen unerschütterlich war, versank in Angst und Tränen. Sie die in allen Bereichen ihres Lebens Klarsicht bewiesen hat, verlor jedes Augenmass. Sie wollte nicht akzeptieren, dass sie sterblich ist und mutete sich jede noch so schmerzhafte Therapie zu, auch wenn sie noch so aussichtslos war. <br /><br />Was mich an der Erzählung von David, um den Tod seiner Mutter berührt, ist ihre tiefe Menschlichkeit, die schonungslose Offenlegung ihrer Widersprüchlichkeit und damit unserer Widersprüchlichkeit. Wir alle können in einem Feld Helden sein und in andern Situation gewöhnlich und armselig werden. Hinter jedem Helden und jeder Heldin steckt ein ängstliches Wesen. <br /><br />Gleichzeitig lese ich die vielgepriesen Biografie über den Mediamogul Rupert Murchoch,„the man who owns the news. Was für eine blutleere, oberflächliche, distanzierte Heldenverehrung. <br /><br />Friedrich Nietzsche hat das Biografie-Phänomen folgendermassen beschrieben. „Welcher kluge Mann schriebe heute noch ein ehrliches Wort über sich? - Er müsste denn schon zum Orden der heiligen Tollkühnheit gehören.“<br /><br />David Rieff, der Sohn von Susan Sontag gehört zu den wenigen Tollkühnen, auch wenn er sich selber nicht schont und sich als schwach, ängstlich und hilflos beschreibt.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-66247603915205302712009-04-23T12:05:00.002+02:002010-05-04T07:00:14.872+02:00Sind wir bloss Schimpansen?<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkr6x-TIzU2gGQb61IVfyA1FgK9zY9MxZF0wkaJqTGsptq76pxmTGek-U-CpmCTNiZkFOh2bSa4xk54Ko4455e76c-5cwKDEmvsO80iuUVVhr8wzmhzEWIo82j5WGIuR30fJ19MkMGl0E/s1600-h/2001-Odyssee-im-Weltraum.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 320px; height: 240px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEhkr6x-TIzU2gGQb61IVfyA1FgK9zY9MxZF0wkaJqTGsptq76pxmTGek-U-CpmCTNiZkFOh2bSa4xk54Ko4455e76c-5cwKDEmvsO80iuUVVhr8wzmhzEWIo82j5WGIuR30fJ19MkMGl0E/s320/2001-Odyssee-im-Weltraum.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5327826052328508786" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Ich habe im Zug an meinem heutigen Blog geschrieben, als mich ein älterer Herr anspricht: „Sind Sie Journalist“?<br /><br />„Nicht schlecht geraten, aber was ähnliches. Ich arbeite in der Werbung“.<br /><br /> „Aha, Sie haben also diese Ideen, die man dann im Fernsehen vor der Tagesschau sieht! Ich selber bin überhaupt nicht kreativ“. <br /><br />Dies höre ich fast jede Woche einmal. Für mich tönt das so ungeheuerlich, als ob jemand zu mir sagen würde, er wäre ein Schimpanse. Dabei müsste man richtigerweise sagen. Ich bin zwar kreativ, nutze diese Fähigkeit aber zu wenig, ja ich lass es sogar zu, dass diese verkümmert. <br /><br />Es ist nicht bloss die Moralvorstellung, die uns von den Tieren unterscheidet, die Fähigkeit Gesetze zu erfassen und Abtrünnige zu bestrafen, oder Dingen eine Bedeutung zu geben, die sie nicht haben, zum Beispiel einen amerikanischen Hummer zu fahren, in der Meinung, besonders männlich zu wirken. <br /><br />Nein. Es ist die Fähigkeit kreativ und innovativ zu sein, die das Menschsein ausmacht. Oder würden Sie über Ihren Hund sagen; Schatz, unser Struppi hat heute nachmittag die Idee gehabt, statt den Hundebisquits unser Kaninchen zu fressen? <br /><br />Die Wissenschaft tut sich sehr schwer mit der Frage, ab welchem Zeitpunkt wir den Schritt vom Tier zum Menschen vollzogen haben, dabei lässt sich dies auf Stunden und Minuten festlegen. Es ist der Moment, wo ein Raubtier seinen Instinkt überwinden konnte und eine eigene unverschämte Idee hatte: zum Beispiel die, statt selber einer Antilope hinterherzujagen, dies dem Weibchen zu überlassen und sich stattdessen ins duftende Steppengras zu legen und dem Summen der Insekten zu lauschen. <br /><br />Diese Entdeckung war wie eine Befreiung, welche den Weg frei zum Beispiel die Entzündung des Feuers und Jahrtausend später zum Beispiel die Biotechnologie. <br /><br />Mit diesem Ereignis, an diesem Tag, fand der Wandel vom Tier zum Menschen statt, und gleichzeitig wurde die nachhaltigste und kraftvollste Energiequelle erschlossen, die auch nach Jahrtausenden noch freudig und ergiebig sprudelt.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com3tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-25055777526774165292009-04-20T07:51:00.005+02:002010-05-04T07:00:14.873+02:00Die enttäuschten Kronprinzen<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiVI13yE2aRRD2CLsbbRGB9DZs3P2WeycdbXVgdwRIRBpggUsUZvbPxz9L4BGJIwfpmHfMRx6dyBsZxdFZs_lOWLYJzObDLwsbeaMYqa54HIFQRZZYQu-8g9UiMlXEFHGIRAjOjxLqwwU8/s1600-h/PrInzessin_Henriette_Rosalinde_Audora__Koenig_und_Koenigin.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 320px; height: 211px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiVI13yE2aRRD2CLsbbRGB9DZs3P2WeycdbXVgdwRIRBpggUsUZvbPxz9L4BGJIwfpmHfMRx6dyBsZxdFZs_lOWLYJzObDLwsbeaMYqa54HIFQRZZYQu-8g9UiMlXEFHGIRAjOjxLqwwU8/s320/PrInzessin_Henriette_Rosalinde_Audora__Koenig_und_Koenigin.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5326647478506732322" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Martin entschuldigte sich bei mir und sagte beim Herausgehen: „Weisst du, ich habe geglaubt, ich wäre auf dem Sprung zu einer grossen Karriere. Alles war klar für mich für die nächsten 10 Jahre. Ich war mir sicher, ich wäre der nächste Ospel. Und jetzt, nach meiner Entlassung fühle ich mich als ob ich von einer Axt getroffen wurde und weiss nicht, was nächste Woche ist, geschweige denn diesem Sommer. Ich habe alles verloren: meinen Job, mein Geld, mein Auto, meine Freundin“. <br /><br />Nach diesem Gespräch dachte ich mir: wir leben tatsächlich auf einer einer Bruchstelle zwischen zwei Welten, die sich wie die Pazifische und Nordamerikanische Platte vor San Francisco übereinanderschieben und so die Erdbeben auslösen. <br /><br />Da ist einmal der „I want - I can - I do Spirit“ der 2000-iger Jahre, wo wir dank Wohlstand und Web geglaubt haben, Kronprinzen und Kronprinzessinnen zu sein und kurz vor der Ernennung zum König stehen oder zumindest zum Mister Schweiz, zur Miss Ägerital, zum Mann des Jahres, zum Werber des Jahres, zum Reichsten Schweizer, zur Unternehmerin des Jahres. Und nachdem Platz für alle da war, verlief dies alles friedlich und organsiert.<br />Wir haben uns auf ein Set von Prinzipien geeinigt; auf etwas Kapitalismus, aber nicht zuviel, etwas sozial, aber nicht zu viel. Etwas grün, aber nicht übertrieben und Konsum, wenn möglich fair und ohne Umweltbelastung. <br /><br />Wer immer seln Geld auf einem Sparbüchlein angelegt hat, galt als Verlierer. Wer nicht auf Facebook sein Ego vergrösserte oder sich in den Pausen auf youtube einloggte, galt als Flüchtling der Neuzeit, und wer nicht auf tillate zu den Schönen und Begehrten gehörte als Outsider. Die Dating Services haben uns alle virtuell attrakiv und begehrenswert gemacht. <br /><br />Es sah aus, als ob die technischen Möglichkeiten und Features uns der Erhebung in den Adelsstand der Gewinner näher bringen würde. <br /><br />Die Finanzkrise hat dann das Beben verursacht und uns brutal aus unseren Träumen gerissen. Schmerzhaft werden wir uns bewusst, dass diese Features weder unserer Karriere beschleunigt, noch bereichernde Freundschaften gebracht, noch unsere Kasse gefüllt haben. Wir sind nicht Könige geworden, wir waren nie Kronprinzen, nicht mal Prinzen, bloss gewöhnliche Menschen, die weiterkommen wollen. <br /><br />Es wird uns klar, dass es nicht das Internet ist, das uns weiterbringt, nicht der neue Mac, nicht die schnellere Software, nicht unsere Fotos auf Tillate, nicht ein Logarithmuss, nicht ein neuer komplexer Hedgefund. Es sind immer noch dieselben Werte die schon vor Hundert Jahren Erfolg versprochen haben: Intelligenz, Neugierde, Ausdauer, die Fähigkeit zur Auseinanderserzung, die Fähigkeit Zuneigung zu zeigen, Treue, Zuverlässigkeit, Kreativität, echte Freundschaften.<br /><br />So hat dieses Beben einen Vorteil. Es lässt uns wieder zurückbesinnen, auf die echten Werte, die schon seit Jahrhunderten gelten und universellen Bestand haben. <br /><br />Es gibt eben keine Abkürzung zur Vollendung. ThinkKurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-81086107613601809162009-04-18T14:39:00.011+02:002010-05-04T07:00:14.874+02:00Die Kunst der Verführung<object width="400" height="315"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/hbCSP5_-mFw&hl=en&fs=1&rel=0&color1=0x234900&color2=0x4e9e00&border=1"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/hbCSP5_-mFw&hl=en&fs=1&rel=0&color1=0x234900&color2=0x4e9e00&border=1" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="400" height="315"></embed></object> Am 27. April ist Valerie Tasso bei der Account Planning Group zu Gast. Sie ist eine Meisterin der Verführung und wird uns in ihre Geheimnisse einweihen. Ich habe 5 Tickets zu je 20 Franken. Schreib mir auf kurtgallusschmid@gmail.com und du bist dabei.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-65748134743332691672009-04-16T12:16:00.007+02:002010-05-04T07:00:14.874+02:00Martin<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVsGD7LS-c0LEHLRTOj99r4waspmxEm7yv87DPqr9-zUfD2yI7uQJmeqLQLdi_uNThcDkols8SSrTN46w2hQ9jNYCUqlaIPmlL3xj3zvcPd8OhhOBzhSMPwvcwU4LirbJW-TyeUIra-s0/s1600-h/6a00d8341c083153ef00e550441fd68834-800wi.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 320px; height: 266px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjVsGD7LS-c0LEHLRTOj99r4waspmxEm7yv87DPqr9-zUfD2yI7uQJmeqLQLdi_uNThcDkols8SSrTN46w2hQ9jNYCUqlaIPmlL3xj3zvcPd8OhhOBzhSMPwvcwU4LirbJW-TyeUIra-s0/s320/6a00d8341c083153ef00e550441fd68834-800wi.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5325231124529494962" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Ich weiss nicht, was mich gestern abend noch in die Kronenhallen Bar trieb, nachdem ich vom Barbecue bei Tom zurückfuhr. Eine Vorahnung vielleicht. Ich setze mich allein an ein Tischchen, bestell einen Gimlet, auf Gin Basis mit einem Spritzer Bier und da stolpert ein männliches Boss, Bally, Rolex Abbild an meinen Tisch, wie aus einem Lifestyle Magazin ausgeschnitten, und schüttet meinen Gimlet über den Tisch. <br /><br />„Tut mir leid. Echt“. Und wirft sich neben mich in den Sessel. Und ohne Umschweife. „Sag mal, willst du meinen Astin Martin kaufen, für 73 Tausend kannst du ihn haben. Musst ihn einfach polieren: meine Ex hat nämlich mit dem Schlüssel „Schwein“ auf die Motorhaube geritzt. Sie hat mein Handy gekapert mit einigen eindeutigen Textmessages. So sind Frauen. So easy. Ich geh in nen Club und räum mir eine ab. Ich werde ihr keine Träne nachweinen“. <br /><br />Er heisse Martin und hätte heute frei genommen. Sie hätten ihn eh entlassen.<br /><br /> „Mein Gott, wie wünsche ich mir den Ospel zurück. Das waren noch Zeiten. Als Relationship Manager habe ich easy 200 Tausend verdient und dann nochmals soviel Bonus, wenn du Kunden bringst und mit ihrem Geld ein bisschen rumjonglierst. Ich hätte auch zu McKinsey gehen können. Doch da machen sie dich kaputt. Das ist eine verschwörte Bande und als Einsteiger halsen die dir den ganzen Kram an, den sie nicht selber machen wollen“. <br /><br />„Nein, ein Job am Paradeplatz ist da cooler. Ja klar, da gibts die alten reichen Säcke, die Zeit haben, dich jeden Tag anzurufen und am liebsten jede Woche vorbeikommen würden, vorallem wenn‘s etwas kribblig wird. Ich hatte für solche Fälle immer einen Upper dabei, damit ich in der Besprechung nicht vor Langeweile vom Stuhl fiel.<br /><br />„Aber manchmal gehts zur Sache, wenn man an einen der Events geladen wird, mit der russischen Oligarchie. Da gehts ab, sag ich dir. Und die Frauen dort. Jetzt ist die Party vorbei. Mein Gott ich glaub, ich bringe mich um, gehe in die Wüste oder werde Taxichauffeur in der Bronx“. <br /><br />„Dabei wollte ich immer Arzt werden. Seit ich als Kind die Bilder gesehen habe, von Waisenkindern in Afrika, deren Eltern an Aids gestorben sind. Und was ist von meiner Absicht geblieben? Eine Patenschaft bei World Vision. Nicht viel. Aber glaub mir.... - Wie heisst du eigentlich? Das ist das einzige worauf ich heute stolz bin“. <br /><br /><br /><br />ThinkKurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-53027528567543975402009-04-15T14:24:00.003+02:002010-05-04T07:00:14.875+02:00Life is what's happening, while you are busy making other plans.<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEe78j84-Blj2m6drvfOas-NkVjTIhB2af-7C4Ei-aDfq83JrkPzuZxQyI020Ku8ciczytpcteyfMCRSxGQuKx2_3xZ-QUKECnckw8AMvn6g5UuEBbkHGeua2se1jAued5imRtYy4m3XY/s1600-h/john_lennon_tribute.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 217px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiEe78j84-Blj2m6drvfOas-NkVjTIhB2af-7C4Ei-aDfq83JrkPzuZxQyI020Ku8ciczytpcteyfMCRSxGQuKx2_3xZ-QUKECnckw8AMvn6g5UuEBbkHGeua2se1jAued5imRtYy4m3XY/s320/john_lennon_tribute.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5324893035348119298" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Die Familien Besuchov, Rostow und Bolkonski unterscheiden sich kaum von irgendeiner wohlhabenden Familie am Zürichberg, den Diplomatenvierteln von Bern oder an den Ufern des Genfersees. Dieselben Probleme: Geld, Kinder, Karriere, Liebschaften und dieselben Freuden: Geld, Kinder, Karriere, Liebschaften. Gefühle und Emotionen werden allerdings verstärkt durch die offene Aggression von einer Armee von 800‘000 Mann, die sich von Oesterreich nach Moskau wälzt.<br /><br />Ich lese Krieg und Frieden nun zum dritten Mal, immer noch mit derselben Verbundenheit, wie beim ersten Mal. Natascha, Pierre, Andrej, Marja und Nikolaj stehen mir unterdessen ebenso nahe wie einige meiner engen Freunde. Sie haben ihren Platz in meinem Leben, und ich beobachte mich, wie ich manchmal im Laufe des Tages an Prinz Andrej denke oder Natascha und mich frage, wie es ihnen wohl geht und ob sie schlussendlich noch den Weg zueinander finden werden. Manchmal wünsche ich mir, Pierre würde sich zu mir an den Tisch setzen und sagen, Kurt lass uns gemeinsam etwas tun gegen Obrighörigkeit, Ignoranz, Armut und Krankheit in meinen Dörfern. <br /><br />Was schafft diese Nähe? Was ist es, dass ich den Rostows und Besuchovs in meinem Leben so viel Platz einräume? <br /><br />Es ist die Offenheit, mit der uns Tolstoi am Leben dieser Menschen teilhaben lässt, an den Parties und Freuden, aber auch an den Schicksalsschlägen, die innerhalb eines Augenaufschlages Freude in Leid verwandelt und dann wieder Hoffnung in Glück, nur um wieder in Wut und Trauer umzuschlagen. Da gibt es keine Imageberater, kein gut dastehen wollen oder Angst Ansehen und Status zu verlieren, wenn das Leben eine überraschende Wende bringt. Und die Wende kommt bestimmt. Was sagte John Lennon? Life is what‘s happening, while you are busy making other plans.<br /><br /><br />ThinkKurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-83993342943372896422009-04-08T13:14:00.005+02:002010-05-04T07:00:14.876+02:00Die wunderbare Verwandlung von Geschichte in Dollars<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjii1X-qMkAdJ84YweqpL1e3dsGDWwQcFTGzF6JjfJSej-TrK3RWv17HHaAQsCIrEv8cNI9h330enFh2tS6ft2OjuSJhtNOf8e9DJXOlCbLKOFwnSfYEXF9VcyBqzkvdRw_TXIFneNaSQo/s1600-h/Pic8.gif"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 245px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjii1X-qMkAdJ84YweqpL1e3dsGDWwQcFTGzF6JjfJSej-TrK3RWv17HHaAQsCIrEv8cNI9h330enFh2tS6ft2OjuSJhtNOf8e9DJXOlCbLKOFwnSfYEXF9VcyBqzkvdRw_TXIFneNaSQo/s320/Pic8.gif" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5322278851179962802" /></a><br /><br /><br /><br /><br />Wasser wird zu Wein<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Dass eine Verknuepfung zwischen Erbe und Zeitgeist wie Musik sein kann, etwas Magisches, ist in der Welt des Geldes am Offensichtlichsten. Die Vergangenheit, das Erbe kann in Franken und Dollar beziffert werden. Eine Louis Vuitton Tasche, die im Laden 3000 Dollar kostet, bringt dem Unternehmen 1500 Reingewinn. Hier findet eine wundersame Verwandlung von Geschichte in Dollars statt.<br /><br />Ich denke aber auch an die Uhrenmarke Patek Philippe, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft optimal vereinigt, an Lindt Schokolade mit ihrem historischen Maître Chocolatier und den neuen exotischen Aromen oder Hiltl die vegetarischen Restaurants, die man früher noch Wurzelbunker genannt hat und über die ihr frommer Chef Hiltl heute sagt: wir haben die hippsten Frauen bei uns und über 30 Vodkadrinks im Sortiment.<br /><br />Wer dagegen einseitig auf den Zeitgeist setzt, gehört zu den Verlierern, zum Beispiel Nelly Wenger mit ihrer schiefgelaufenen Neupositionierung von Cailler im Jahre 2006 und viele Grossbanken, die ihre Werte über Bord geworfen und ihre Zukunft mit der Karte des Zeitgeistes verspekuliert haben. <br /><br />Wir werden in eine Kultur hineingeboren mit klaren Wertevorstellungen, über Jahrhunderte geprägt und von Generation zu Generation weitergegeben. Die humanistische Tradition der Schweiz zum Beispiel. Ein Sinn für Gastfreundschaft, der sich durch das wilde Transitlandschweiz mit ihren Hospitzen gebildet hat und die Fähigkeit kreativ mit der Tatsache umzugehen, dass wir über keine natürlichen Ressourcen verfügen. Aus den Hospitzen hat sich eine moderne zukunftgerichtete Hotelbranche entwickelt. Aus kleinen Uhrenwerkstätten, moderne Manufakturen mit Milliarden Umsätzen. <br /><br />Im persönlichen Bereich haben wir vielleicht die grössten Schwierigkeiten eine Balance zwischen Geschichte und Zeitgeist zu finden. Entweder wir pflegen einen absonderlichen Jugendkult, wo die Alten mit ihrer Erfahrung und Weisheit in die Ghettos verbannt werden und die Jugend alle Bühnen besetzt. Oder wir idealisieren die Vergangenheit, wie es die SVP tut, und fahren so mit dem Blick im Rückspiegel in die Zukunft. <br /><br />Wri sprechen häufig vom Röstigraben. Aber es gibt aber noch einen zweiten Graben, einer der weniger sichtbar ist, aber deswegen nicht weniger existent ist; der Graben zwischen Geschichte und Zeitgeist. Mehr darüber im nächsten Blog.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-40427818968802920802009-04-04T08:52:00.009+02:002010-05-04T07:00:14.877+02:00Love Parade 1408 Love Parade 2008<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXjq_vWTeWd_UM90h-u2qPQufw5C5GsbBp73Wx8pcyzV33Lsyqu8dKEsre3j1yYKMoXILht3jeykXNRJFfOabZtdzjsVANYl9e1x7noFLOZdIKhhtleBkvgk5psUa5BIw-Rr5i5_v-Ew8/s1600-h/Bild+2.png"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 320px; height: 181px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjXjq_vWTeWd_UM90h-u2qPQufw5C5GsbBp73Wx8pcyzV33Lsyqu8dKEsre3j1yYKMoXILht3jeykXNRJFfOabZtdzjsVANYl9e1x7noFLOZdIKhhtleBkvgk5psUa5BIw-Rr5i5_v-Ew8/s320/Bild+2.png" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5320725724483954418" /></a> <br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Zwischen diesen beiden Bildern liegen 600 Jahre. Das linke Bild stammt aus dem Stundenbuch des Herzogs von Berry. Es wurde in der Zeit zwischen etwa 1410 und 1416 von den Brüdern von Limburg gemalt. Wegen der kunstvollen Ausführung zählt das Buch zu den größten Meisterwerken der Buchmalerei. Insbesondere die Kalenderblätter besitzen einen hohen dokumentarischen Wert für die Kenntnis der Lebensformen und Anschauungen der damaligen Zeit. Das Originalmanuskript befindet sich heute im Musée Condé im Schloss Chantilly.<br /><br />Das rechte Bild stammt aus Facebook und gehört der Oeffentlichkeit. Es wurde im Sommer 2008 von einem unbekannten Hobby Fotografen aufgenommen und ist auf dem Web Jedem zugänglich. Wegen seiner Ausführung und Detailtreue besitzt das Bild einen hohen dokumentarischen Wert für die Kenntnis der Lebensformen und Anschauungen des Jahres 2008.<br /><br />Wie wenig hat sich doch in 600 Jahren geändert: take me, love me, seduce me. Schau mal, wie cool ich bin, wie schön, wie potent und viril. 600 Jahre liegen dazwischen. Von den Wünschen und Bedürfnissen her bloss ein Augenaufschlag. <br /><br />Die Inhalte sind dieselben, die Ausführung anders. Die Bedürfnisse sind dieselben, das Ausleben anders. Die Träume sind dieselben, die Moralvorstellungen sind anders. <br /><br />Oberflächlich betrachtet sieht es so aus, als ob wir in der Neuzeit auch neue Menschen geworden wären, die durch eine unüberwindbare Bruchstelle von der Vergangenheit getrennt sind, mit dem Buch auf der einen Seite und dem Web auf der andern. Der gedruckten Landkarte auf der einen und GPS auf der anderen, den Digital Natives auf der einen Seite und den Digital Fugitives auf der anderen. Das Fotoalbum auf der einen Seite, Iphoto auf der anderen. <br /><br />Und dabei liegt bloss ein Augenaufschlag dazwischen. Wer immer diese Schlucht überwindet oder sie sogar zusammenfügt gewinnt. Warum? Think! <br /><br />Mehr drüber in einem nächsten Blog.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-88520813252847289142009-03-26T11:41:00.005+01:002010-05-04T07:00:14.878+02:00Integration oder Diversität<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjax-ccp-1ku35uKMrPL2jgcNsqXxYCCJyj8VH2mVArdBBNeV7ovUnCrwoFlIQKJ6qhw1rdwZTpN4Q6dRxbvT8kblPwveped0GtsbLYvGV_9v2CaAAHRQQyHE0lZMthMlDYYAc5XjhVeE4/s1600-h/327143.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 320px; height: 180px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEjax-ccp-1ku35uKMrPL2jgcNsqXxYCCJyj8VH2mVArdBBNeV7ovUnCrwoFlIQKJ6qhw1rdwZTpN4Q6dRxbvT8kblPwveped0GtsbLYvGV_9v2CaAAHRQQyHE0lZMthMlDYYAc5XjhVeE4/s320/327143.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5317445035032530770" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Wir erleben heute die grösste Migration von Menschen und Ideen in der Geschichte der Menschheit und wir nehmen dies hier in der Schweiz kaum wahr. Mit diesen Worten habe ich heute vor genau 6 Jahren das New Diversity Forum am Flughafen Zürich eröffnet. <br /><br />Ganz anders in UK, oder gar London. Wenn man sich durch die Oxford Street in London kämpft, dann ist kulturelle Diversität überall sichtbar. Menschen aller Kulturen und Hautfarben bevölkern die Strasse. Wenn man dann zur Edgware Road hinüber schwenkt, steht man mitten in „Arab Town“. Die Geschäfte sind mit arabischen Schriften versehen, die Frauen sind teilweise oder ganz verschleiert. Es riecht nach Couscous, Minze und gebratenen Lamm. Dies mitten in London. <br /><br />Nichts davon in der Schweiz. Die kulturelle Vielfalt wird nicht offen gelebt. Die Leute versuchen sich zu assimilieren, anzupassen, einzufügen, nicht aufzufallen. Wer die Bahnhofstrasse entlang geht wird die klassischen Modefarben entdecken aus Annabelle und PKZ Modekatalog. Grau, Schwarz, Weiss dominieren: Boss, H&M und Zara. <br /><br />In der Zusammensetzung ist die schweizerische Wohnbevölkerung wohl vielfältiger als in UK: Mehr als 20% der Einwohner besitzen einen ausländischen Pass. In jeder 2. Ehe ist ein Partner Ausländer. In den grossen Agglomerationen hat jedes 2. geborene Kind keinen Schweizer Pass. <br /><br />Wie kommt es, dass wir diese Tatsache derart ignorieren. Im Marketing ist dies besonders auffällig. In den Briefings an Werbeagenturen gibt es keine Ausländer. Auch keine Leute über 50. In den Schulen wird kulturelle Vielfalt als Problem behandelt und als Behinderung im Lernprozess.<br /><br />Woher das kommt? Keine Frage unser Denken geht in Richtung Integration und nicht in Richtung Vielfalt. Vielfalt ist komplex und schwierig zu managen und muss deshalb geglättet werden, allenfalls sogar ausgemerzt. Dabei weiss man aus anderen Regionen, dass Diversity eine Quelle von Lebensfreude sein kann, Kreativität und Inspiration.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-66495550121288181682009-03-19T17:15:00.008+01:002010-05-04T07:00:14.878+02:00Lukas Reimann (NR/SVP): „Ich bin ein Alltagspragmatiker.“<iframe allowfullscreen='allowfullscreen' webkitallowfullscreen='webkitallowfullscreen' mozallowfullscreen='mozallowfullscreen' width='320' height='266' src='https://www.blogger.com/video.g?token=AD6v5dyVYpCEOViy0VVFpdqtGMBoPOciFhRbal5Yqul8Ttlj6SVpQJePAw8DAOnzrAjr_GYKDY_HndTIHNN7nUJqUQ' class='b-hbp-video b-uploaded' frameborder='0'></iframe><br />Heute sind es genau zehn Jahre her seit ich als 16-jähriger Zuger Jungjournalist die Bundesratsnichtwahl unseres führenden Kaimaninseln Managers Peter Hesse in der Wandelhalle portraitierte. Damals war die Medienwelt noch in Ordnung. Es waren die Breitenmedien und Anchormen, die die Meinungen bildeten. Ab heute ist alles anders. Es sind Leute wie wir, die sich dazu entschlossen haben, Politik nicht einer kleinen Elite von Profirhetorikern, Apparatchiks und Intellektuellen zu überlassen. So liessen wir uns von SVP Nationalrat Lukas Reimann, der in der Presse als Polittalent gefeiert wird, zu einem Interview ins Bundeshaus einladen.<br /><br />Inhaltlich gibt es über unser Interview mit dem jüngsten Nationalrat im Bundeshaus nicht viel zu sagen. Als Politiker blieb er sachlich, formell, korrekt. Die Frage zum Beispiel, was die SVP dafür tut, dass die Frauen noch in diesem Jahrhundert nicht bloss als dekorative Anhängsel der Männer gesehen werden, liess er wie Teflon ans sich abperlen, indem er ein laues Bekenntnis für die Gleichberechtigung von Mann und Frau abgab.<br /><br />Was jedoch Lukas Reimann bemerkenswert macht, ist die Konsequenz und Hartnäckigkeit mit denen er die neuen Medien nutzt und so trotz seiner Mehrfachbelastung als Jura-Student und SVP-Politiker ein Gefühl von Nähe und Verfügbarkeit gibt. Der 26-jährige Nationalrat ist tatsächlich erreichbar: über Facebook, Xing, youtube, eigene Website, öffentliche Fotoalben, Blogs, zwei Mobiltelefone und einem Bundeshauspager. Er beantwortet jedes Email, jeden Telefonanruf , jedes SMS und empfängt auch gerne Gäste im Bundeshaus, selbst wenn sie anderer Ansicht sind, wie ich als Blogjournalist von New Ecology.<br /><br />Lukas Reimann ist ein ein digitaler Vorreiter in einem Bundeshaus, dass von Digital Ignorants und Fugitives beherrscht wird. Er ist ein typischer Vertreter des Zeitgeistes, des „I want, I can and I do spirits“ unter konsequentem Einsatz der neuen elektonischen Medien und Community Plattformen. Ob es ihm gelingen wird, eine eigenständiges politisches Profil zu entwickeln, wird sich noch zeigen. Er ist ja noch so jung.<br /><br />Dieses Interview fand am 17. März um 11.30 Uhr in der von der Frühlingssonne durchfluteten Wandelhalle vom Bundehaus statt. Lukas Reimann war so in unser Gespräch versunken, dass er die Abstimmung zur Immunitätsaufhebung von Christoph Mörgeli verpasste. Übrigens: Auf die Frage, welches Lied er wäre, schluckte er leer und sagte zögernd „I’ve got you under my skin“.Stefan Theilerhttp://www.blogger.com/profile/03884514193865666778noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-30210997583218988652009-03-14T08:02:00.011+01:002010-05-04T07:00:14.879+02:00Tagebuch einer Nymphomanin<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEimkgLjamNmf0xBCmCBFn_2VcEqZ__xGDDENQDcAvQps0ofERUPlDE3LrBev_7f-r_Bl0KdwAL-d61kt2gfBRPvZd6EIytF-8HG_BqY2QYFWisymaz6lLPuc1pUZZHuF0ux7KpTTGuqObw/s1600-h/imagenRecorte.php.jpeg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 250px; height: 250px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEimkgLjamNmf0xBCmCBFn_2VcEqZ__xGDDENQDcAvQps0ofERUPlDE3LrBev_7f-r_Bl0KdwAL-d61kt2gfBRPvZd6EIytF-8HG_BqY2QYFWisymaz6lLPuc1pUZZHuF0ux7KpTTGuqObw/s320/imagenRecorte.php.jpeg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5312936479112843218" /></a> <br /><br />Fotografie: Leila Mendez, Spain<br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Ich wollte gestern die Inhalte eines Referates abstimmen, das Valérie am 27.April bei uns in der Account Planning Group hält. Schlussendlich kam es zu einem langen und tiefen Gespräch, das mir Einsichten in so viele Lebensbereiche gab. <br /><br />Es ist interessant Kurt, sagte sie, ich kann meine Bücher nicht in meiner Muttersprache französisch schreiben, wenn ich in französisch schreibe, dann kommen bei mir Schuldgefühle hoch für mein Leben und meinen Lebensstil. Nicht so in Spanisch. Da bin ich wie ein anderer Mensch und fühle mich frei und unbeschwert. Nicht dass ich ein schlechtes Gewissen hatte, viele Männer zu lieben und in einem Edelbordell gearbeitet zu haben.Ich habe nie meinen Körper verkauft, sondern die Kunst der Liebe und habe so Freude bereitet und Freude empfangen. Aber ich hatte auch Angst meine Eltern zu verletzen. <br /><br />Aber Valérie, Nymphomanie ist eine Krankheit, sagte ich ihr, eine Sucht. Nein, sagte sie mir. Sex macht nicht süchtig. Sex ist nicht addictive. Sucht kann Teil unserer Psychologie sein und dann äussert sie sich in den unterschiedlichsten Formen und Farben. <br /><br />Vor allem aber ist Sex Freude und Erfüllung. Und es ist bedauerlich, dass um die Sexualität so viele Stigmas bestehen und so viel Moral, wodurch das was uns Freude machen könnte unterdrückt wird. Und diese Unterdrückung ist die Ursache von vielen grossen Problemen. <br /><br />Ich habe mir vorgenommen gegen diese sexuellen Stigmas anzutreten, sagte sie und damit einen Beitrag für mehr Freude und Glück zu schaffen. Es ist die Freude, die Erfolg im Leben bringt. Nicht umgekehrt.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com1tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-11063847307101759812009-03-11T16:43:00.002+01:002010-05-04T07:00:14.881+02:00Das Geheimnis von Warren Buffet<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgVyE-bGMfvFrzEVbblE53YvMMB9ir1lTpGAyr1jFSpCGM1mI0hgoLpSUsgzf4v9jirYsOguSMCizOY_EZmF-mkvYF8dsF9DErRzm_1pNRktz_SURg3Hg5Xqq5tkoZaR6-Epd4KkwFkyyo/s1600-h/warren_buffett.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 260px; height: 320px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgVyE-bGMfvFrzEVbblE53YvMMB9ir1lTpGAyr1jFSpCGM1mI0hgoLpSUsgzf4v9jirYsOguSMCizOY_EZmF-mkvYF8dsF9DErRzm_1pNRktz_SURg3Hg5Xqq5tkoZaR6-Epd4KkwFkyyo/s320/warren_buffett.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5311956286165308514" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />„Die amerikanische Wirtschaft stürzt vom Kliff. Aber ich habe keine Zweifel, dass unsere Wirtschaft als Gewinnerin aus dieser Krise hervorgeht und stärker dastehen wird als je zuvor.“ Dies sagte Warren Buffet an einer Anlegerkonferenz. <br /><br />Man könnte dies als Zweckoptimismus abtun, wenn es sich bei Warren Buffet nicht um den erfolgreichsten Investor aller Zeiten handeln würde, der mit sicherem Instinkt und Intelligenz seiner Vision der Zukunft folgt. <br /><br />Vor seiner Tür türmen sich Berge von Problemen auf: Exportkrise, Automobilkrise, Bankenkrise, Immobilienkrise, Schuldenkrise, Konsumkrise, Einbruch der gesamten Industrieproduktion, Turbo Arbeitslosigkeit und die Prognose, dass die USA als Industriemacht bald von China und Indien abgelöst werden wird. Doch Buffet sieht etwas anderes.<br /><br />Ich glaube, Buffet folgt einem ganz einfachen Prinzip. Die Art und Weise wie erfolgreich Menschen arbeiten, hängt davon ab, wie sie eine Situation wahrnehmen und einschätzen. <br /><br />Buffet fasst nicht die Vergangenheit in Worte, oder seine Zweifel, oder das was sich vor seinem Büro auftürmt, sondern die Fähigkeit der Menschen, in Krisen Bestleistungen zu erbringen. Damit motiviert und mobilisiert er die Menschen um ihn herum und so werden seine Prognosen Realität. <br /><br />Die beste Art und Weise die Zukunft vorauszusagen ist sie zu gestalten. Und das ist genau das was Buffet tut. Eigentlich ein einfaches Prinzip. Echt nachahmenswert.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com2tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-68198312339302431122009-03-07T09:56:00.004+01:002010-05-04T07:00:14.882+02:00ZEIT FÜR WAS NEUES<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiOr7LQAdHC37w1XyCYTRFuosw56K7C2XsTSoUMXZT1UCi9cWyhojV4H1ryCf4vxFyOGLafsu90rETXkYyCb6FAgeYrLGaZSrPKcLt3wn6f_Dk-Pz6JmkBUOJTulYJwjfXsrNQHoN9NzTk/s1600-h/globalcrisis.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 320px; height: 178px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEiOr7LQAdHC37w1XyCYTRFuosw56K7C2XsTSoUMXZT1UCi9cWyhojV4H1ryCf4vxFyOGLafsu90rETXkYyCb6FAgeYrLGaZSrPKcLt3wn6f_Dk-Pz6JmkBUOJTulYJwjfXsrNQHoN9NzTk/s320/globalcrisis.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5310367610631477090" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Krisen treffen wie ein Hammerschlag. Die erste, an die ich mich erinnere war die Kuba Krise. Dann der Mauerbau. Der 6 Tage Krieg, Vietnam. Das Oelembargo. Die Wirtschaftskrise 1981/83, Einmarsch der Irakis in Kuweit, 9/11. Alles Momente, wo ich glaubte, dass die Zukunft vorbei war, bevor sie angefangen hatte.<br /><br />Allerdings hinterliessen diese Krisen kaum Spuren in der Schweiz. Der Wohlstand stieg. Der CEO von Swissair Technik brachte es auf den Punkt, als er mir sagte, wenn immer in der Welt eine Krise herrscht, werden wir in der Schweiz etwas reicher. Bei Swissair Technik äusserte sich das in mehr Wartungsaufträgen. Die Schweiz galt als Wunderland, mit einer starken Management Elite. <br /><br />Mit dem Grounding der Swissair strandete allerdings dieser Mythos, beschleunigt durch das Wanken der UBS und der Swiss Re, Unternehmen welche zwar Swissness predigten wie Sorgfalt und Bescheidenheit, sich als Managementteam allerdings über alle Masse bereicherte, bei schlechten Leistungen.<br /><br />Etwas Grundlegendes hat sich geändert. Wir werden mit den Krisen nicht mehr reicher. Unser Sonderstatus war vom Goodwill der Weltgemeinschaft abhängig und dieser bröckelt. <br /><br />Die Gute Nachricht: Unser Wohlstand hängt nicht davon ab, dass wir Steuerhinterzieher und -Betrüger Schutz vor Strafverfolgung gewähren, während wir die wirklich Schutzbedürftigen ausweisen. <br /><br />Wir haben eine gut gebildete innovative Bevölkerung. Mit Elan und Eifer können wir jedes Ziel erreichen. Die Schweiz ist in einem gewaltigen Umbruch. Jetzt ist die Zeit gekommen mit zu gestalten und uns nicht stoppen zu lassen. Vieles bricht auseinander. Neues entsteht.<br /><br />Vertrauen wir auf unsere eigenen Kräfte. Mobilisieren wir die nachhaltigste Energiequelle, über die wir alle verfügen, um im Grossen und Kleinen etwas zu bewegen.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com0tag:blogger.com,1999:blog-8134277006810190914.post-83639953266218603962009-03-03T20:40:00.015+01:002010-05-04T07:00:14.882+02:00Unsere Arbeit lässt sich mit der eines Trüffelschweines vergleichen<a onblur="try {parent.deselectBloggerImageGracefully();} catch(e) {}" href="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsBq3SDCIWzTcCjj_inPZ8IqCFvHofYWqzJHDfONnIIUOz_uqE27sBY7lX3YeqhfvH6-v5vL9UvAMBkY2A8RGRtqe_Osg6ZsSLopImDzByNnFqXx1ic_9jgSZ_4x_a8QqE5sUksP8WsQg/s1600-h/1677481218_ea858d0a10.jpg"><img style="float:left; margin:0 10px 10px 0;cursor:pointer; cursor:hand;width: 320px; height: 214px;" src="https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEgsBq3SDCIWzTcCjj_inPZ8IqCFvHofYWqzJHDfONnIIUOz_uqE27sBY7lX3YeqhfvH6-v5vL9UvAMBkY2A8RGRtqe_Osg6ZsSLopImDzByNnFqXx1ic_9jgSZ_4x_a8QqE5sUksP8WsQg/s320/1677481218_ea858d0a10.jpg" border="0" alt=""id="BLOGGER_PHOTO_ID_5309048903622346610" /></a><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br /><br />Heute, um 20.30 hat sich die 600. Leserin auf new-ecology.blogspot eingeloggt. Ich kenne ihren/seinen Namen nicht. Aber ich nehme an, dass sie das was ich schreibe interessiert. Und so besteht ganz automatisch eine gewisse Verbundenheit. Dies ist also ein angemessener Ort, unsere Pläne vorzustellen. Stück für Stück.<br /><br />Die Frage stellt sich, was macht man, wenn man Jahre lang eine grosse Werbeagentur geleitet hat? <br /><br />Zuerst mal eine lange Pause. Es tut gut, mal nicht von Termin zu Termin rennen zu müssen, für alles nur gerade ein bisschen Zeit zu haben, nie genug. Immer etwas zu spät in Meetings zu erscheinen und diese immer etwas vorzeitig verlassen zu müssen. Die Gespräche dann beenden zu müssen, wenn eigentlich ein Durchbruch zu erwarten wäre und eine wirkliche Beziehung hätte entstehen können.<br /><br />So haben wir uns einiges vorgenommen: Wir möchten in Zukunft sorgfältiger arbeiten, besser und intensiver zuhören, mehr Zeit haben, um den Dingen wirklich auf den Grund zu gehen, nicht einfach überfliegen. Wir haben uns vorgenommen, nicht Ruhe zu geben, hartnäckig zu sein, bis das Ziel erreicht ist.<br /><br />Ja, ich weiss, ich weiss, es ist ein hoher Anspruch und vielleicht wird es nie gelingen, nicht in diesem geplanten Umfang, aber zumindest teilweise. Versuchen müssen wir es, zusammen mit Freunden und Partnern, die von der Absicht getrieben sind, aus der Routine auszubrechen und Excellence anstreben. Und wer immer hier von meinen Lesern Talent hat, ist eingeladen mitzudenken. <br /><br />Standort ist das Operations Center am Flughafen Zürich. Das Ops Center ist der Flughafen der Airline Crews. Hier checken Piloten und Flight Attendants ein. Hier planen sie die Flugroute, orientieren sich über die neuste metereoloigsche Entwicklung. Es ist an diesem Ort, wo wir in den kommenden Monaten planen, wie so ein Unternehmen aussehen soll, ein Unternehmen das nach Gold schürft und Trüffel aufspürt, im übertragenen Sinne natürlich. <br /><br />Alles weitere später.Kurt Schmidhttp://www.blogger.com/profile/14733780675260822015noreply@blogger.com0