Mittwoch, 10. Dezember 2008

Anyone can cook


Damit verführt der Star-Koch Auguste Gusteau im Pixar Film „Ratatouille“ einfache Bürger zum stilvollen Kochen. Für den Gastrokritiker Anton Ego ist Gusteau allerdings ein Scharlatan, ein Populist und Verräter an der Kochelite. Mit spitzer Feder zerstört er erst Gusteau’s Ruf und dann sein Leben. Gusteau’s Begeisterung ist dem freudlosen Asketen Anton Ego ein Dorn im Auge. Doch ausgerechnet die Ratte Rémy fühlt sich von Gusteau’s Aufforderung angezogen und kocht. Göttlich.

Anyone can cook ist ein Wake-up Call für all diejenigen, die ihr Talente haben verkümmern lassen, weil sie sich von einem „Anton Ego“ haben kastrieren lassen, sich nichts mehr zutrauen und schlussendlich zu passiven „20 Minuten“- lesenden Couch Potatoes verkümmern, zu Statisten und Apparatschiks in ihrem eigenen Leben.

Der Chefdirigent der Berliner Philharmoniker Sir Simon Rattle zum Beispiel hat mit anscheinend chancenlosen Losern aus den Ghettos von Berlin eine Musik- Tanzperformance geschaffen dass es einem die Tränen in die Augen treibt. Siehe Film „Rhythm is it“.

Oder meine Freundin Vahaira, die in den Slums von New York mit jugendlichen Dropouts Theater macht, so gut, dass es einem kalt den Rücken hinunter läuft. Anyone can cook.
Wie viele Leute habe ich in Werbeagenturen kennengelernt, die einmal mit Begeisterung geschrieben haben, gelesen, gemalt, ein Musik Instrument gespielt haben und dann einem Anton Ego begegnet sind, der ihnen die Cojones abgeschnitten hat. Wie vielen Leuten hat man die Freude an der Arbeit genommen, weil man ihre Kreativität und ihren Ausdruck hat verkümmern lassen. Und sie haben das zugelassen. Da kann ich nur sagen, erobern wir den Raum zurück. Anyone can cook.

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