Bei mir kommt keine Schadenfreude auf.
Denn auch die Werbebranche wurde vom Sockel gestossen. Vor 50 Jahren hat der amerikanische Soziologe Vance Packard mit seinem Bestseller „geheime Verführer“ den Mythos der Werber geschaffen, die unterschwellig die Bedürfnisse der Konsumenten manipulieren. Die grossen Werbeagenturen galten von da an als die Magier der Images, denen es gelingt die Leute zu verzaubern und so die grossen Marken zu schaffen; wie Coca Cola, Pepsi Cola, von Ford, McDonalds, Marlboro, Pampers, Jack Daniels, Channel 5, Nescafé, usw.
Heute sieht das Bild anders aus. Kürzlich hat mir ein Kollege und CEO einer der grössten Agenturen gesagt; „meine Kunden wissen alles besser und stellen alles was ich sage in Frage“.
Kein Wunder. Der Aktienkurs der Werbeholding Interpublic Group of Companies, des im Jahre 1996 drittgrössten Werbekonglomerats ist von damals 60 Dollar auf heute 4 Dollar zerfallen. In einer unglaublichen Orgie der Selbstüberschätzung hat die IPG mit geliehenem Geld ein bröckelndes Empire von Agenturen zusammengekauft, nur um an der Börse Wachstum vorzutäuschen und so den Kurs in die Höhe zu treiben. So sind die Boni der CEO’s der Werbeagenturen in astronomische Höhen geklettert. Nicht weil sie einen tollen Job für ihre Kunden gemacht haben, nicht weil sie eine kraftvolle Vision hatten, sondern allein deshalb weil der Aktienkurs dank Zukäufen gestiegen ist. Die Begeisterung dafür den Kunden zu Wachstum zu verhelfen ging verloren und damit auch der Glaube und der Respekt an der Werbebranche.
Die Frage ist jetzt natürlich, wem können wir denn noch Glauben schenken. Wer sind die Magier des kommenden Jahrzehnts?
Fortsetzung folgt
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