Donnerstag, 15. Januar 2009

Robert allein zuhause












Petra hat mich vorgestern angerufen und mir gesagt, dass sie sich echte Sorgen um Robert macht. Sie hat mich gebeten, ob ich nicht mal mit ihm reden könnte. Er schliesst sich zuhause ein und beantwortet nicht mal ihre Telefone. Auf Facebook konnte sie allerdings diesen Flash lesen. "Bin wieder available." Und dann hat er das Foto dieses silbergrauen Porsche Carreras gepostet.

Ich habe die Anzeige unter Autoscout24 gefunden. Ein Porsche Carrera 1999 mit 100'000 Kilometern, für 49'900 Franken, finanziert von der GE Money Bank. Dieser Verrückte will ja wohl nicht dieses Auto kaufen. Ich hatte echt keine Lust ihn anzurufen. Aber es ist auch nicht meine Art, Jemanden dem es mies geht einfach hängen zu lassen.

Zu meiner Ueberraschung hat er das Telefon gleich abgenommen. Keine Spur von Depression. Ganz im Gegenteil: „hey Kurt wie geht’s dir? Cool dass du anrufst. Bin gerade auf dem Sprung, was kann ich für dich tun? Hey hast du gesehen, die Porsches kannst du jetzt zu einem Schleuderpreis kaufen, vor allem die Cayennes. Das haben wir diesem Arsch, diesem Wirtschaftskiller und Gutmenschen diesem Bastien Girod mit seiner Stop Offroader Initiative zu verdanken. Gestern habe ich so einen idiotischen Brief von denen erhalten, wo sie meinen Cherokee als Dreckschleuder bezeichnen. Wenn ich dem auf der Strasse begegne, polier ich ihm die Fresse. Was bildet der sich ein, er wäre der einzige anständige Mensch auf dieser Erde? Was für ein arrogantes Arschloch.“
„Hey Robert, kann ich was für dich tun“.

Ja, meint er, ein Kumpel von mir veranstaltet am Samstag eine heisse Party in seiner Villa in Herrliberg. Du hast doch sicher ein paar Viagras bei dir. Weißt du, da gibt’s so tolle Weiber und ich möchte einfach Fun haben. Uebrigens, ich ruf dich zurück, muss weg. Bis bald.“ Weg ist er.

Ich frage mich, hey, wer ist hier der Arsch? Wie kommt der auf die Idee, dass ich Viagras habe, bloss weil ich über 50 bin? Na, was Gutes hat’s ja, gibt ne gute Story für meinen Blog.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Komm doch am Samstag auch nach Herrliberg, das wird Dir gut tun! Und wenn Du Dich dort nicht wohl fühlst, kannst Du jederzeit wieder verschwinden...

Weisst Du, wenn Du immer dort oben im Prättigau hockst, verlierst Du womöglich den Bezug zur Züri-Realität. Das Leben rund um Zürich gestaltet sich nach dem grössten gemeinsamen Nenner (ausser man wolle Aussenseiter sein und mit scharfem Blick alles kritisch begutachten; ich denke da an Leute wie Hugo Loetscher, die mitten in der Boutiquewelt an der Storchengasse leben und dabei über Dinge schreiben, die mit einer ganz anderen Realität zu tun haben).

Das Bewandtnis der Züri-Realität ist wenig anspruchsvoll, doch bietet es vielen Menschen Freiheit und Wohlgefühl (das siehst Du dann am Samstag Abend). Jedenfalls bin ich froh, dass es gleichzeitig Porsche- und ÖV-Fanatiker gibt, Philosophen und Spielernaturen. Das Sowohl-als-auch macht mir Spass: die einen dürfen in Berghütten über die Welt brüten, die anderen dürfen mit dem Cabriolet über die Landstrasse flitzen. Ich schätze beides.

Robert von Salis hat gesagt…
Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
Kurt Schmid hat gesagt…

danke uempel für deine geistreichen Kommentare und danke für die Einladung nach Herrliberg. Du kennst mich aber falsch, wenn du denkst, dass meine Sichtweise einzig und allein aus einer Höhenlage über der Nebelgrenze stammt.
Kurt

Mathis hat gesagt…

langsam beginnt mir Robi ans Herz zu wachsen...

Robert von Salis hat gesagt…

OK Kurt, hier gehst du zu weit. Wenn du schon persönliche Dinge erzählst, dann erzähl auch, dass ich vorhabe, wieder zu arbeiten. Ich plane mich selbständig zu machen als freier Vorsorge - und Anlageberater. Die Leute brauchen jetzt jemanden, dem sie vertrauen können. Das Vertrauen in die Anlagefähigkeit der Grossbanken ist weg. Wenn jemand von euch eine sichere Vorsorge- und Anlagelösung sucht. bitte bei mir melden

robertsalis.blogspot.com