Samstag, 29. November 2008

Crash oder Achterbahn?

Gestern habe ich in der Bar den Chef eines Zürcher Limousine Service getroffen, beim Apéro mit seinen Fahrern. Wenn die Fahrer in der Bar sitzen, statt im Auto, ist dies ein erstes Zeichen dafür, dass das Businessklima sich abkühlt.

Ein Tourist aus Schweden hat mir erzählt, dass bei Volvo nun in einer Zeiteinheit statt 20 LKW Bestellungen nur eine eingeht. Die Migros hat meinem 16-jährigen Sohn eine Absage für einen Ferienjob erteilt, mit der Begründung, dass sie bereits jetzt monatlich 1000 Bewerbungen ablehnen müssten.
Die Finanzkrise reckt ihre Arme jetzt auf die Realwirtschaft aus.

Nur die Werbung bleibt freudig erregt mit der Erwartung, dass die Leute im Lichte schlechter Nachrichten vermehrt ihr Glück im Konsum suchen werden. Dabei überlegen sich die Leute heute zweimal, ob sie sich zu Weihnachten den neuen Flachbildschirm leisten wollen und verschieben den Kauf des Porsches auf das Jahr 2015. 
Ist dies nun der grosse Crash oder einfach die Achterbahn des Lebens, wo jeder Abschwung die Energie zum Aufschwung enthält: die Chance für einen Neubeginn, die Möglichkeit für neue Geschäftsideen, neue Produkte und Services, die Möglichkeit sich selbständig zu machen, neue Beziehungen zu knüpfen, kreativ und schöpferisch zu sein?


Neues Denken ist gefragt. Die Banken brauchen neue Aussagen. Der Slogan der UBS, "you and us" wurde ad absurdum geführt. Die Automobilindustrie hat nicht nur ein Model Problem, sondern ist auch im Erklärungsnotstand hinsichtlich des Klimawandels. Im Detailhandel wird der Akzent wieder auf echte Werte gelegt, statt auf Images. Die Antwort heisst nicht "mehr" sondern besser, innovativer, mehr dem Zeitgeist entsprechend. 

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