Mittwoch, 21. Januar 2009

Verborgene Schätze


Als Caterina, das 22jährige arabische Dienstmädchen am 15. April den jungen Leo zur Welt brachte, war nicht absehbar, welchen Einfluss der Junge auf Kunst, Philosophie, Anatomie, Botanik , Mathematik und Medizin haben würde.
Er entwickelte schon in jungen Jahren ein Projekt für die Müllabfuhr in Mailand. Er arbeitete an einem Projekt zur Energiegewinnung aus Sonnenlicht. Fast hätte er dabei die Solarzellen erfunden. Bei anatomischen Studien entdeckte er die Arteriosklerose.

In seiner Heimat wurde er allerdings mit Misstrauen beobachtet und angefeindet. Er wurde wegen angeblicher Homosexualität angeklagt, dann aber freigesprochen. Vom Vatikan wurde er bespitzelt und ins Abseits gestellt.

Am französischen Hof dagegen hat man das Potential dieses jungen Mannes erkannt und geahnt welche Impulse er in allen Bereichen auslösen wurde . Man hat ihm erst einen Job in Mailand angeboten und schlussendlich erfolgte eine Einladung ins Schloss Amboise, wo er bis zu seinem Tod weiterarbeitete. Er war ein Inspirator für die Modernisierung Frankreichs. Dies alles geschah vor 500 Jahren. Der junge Mann hiess Leonardo da Vinci.

Eigentlich weiss man seit dem Mittelalter, dass kulturelle Vielfalt ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor ist, dass unterschiedliche kulturelle Hintergründe das wirtschaftliche Potential einer Volkswirtschaft steigern.

Kreativität ist in London einer der bedeutenden wirtschaftlichen Motoren. Die Ursache: kulturelle Vielfalt. Silicon Valley, eine Brutstätte der Kreativität. Die Ursache: kulturelle Vielfalt.

Da fragt man sich, vor was haben wir in der Schweiz Angst? Weshalb sind uns andere Kulturen so suspekt. Wieso reagieren wir anderen Kulturen gegenüber so abweisend. Woher kommt dieses Gefühl der Ueberlegenheit? Ich mache mir allerdings keine Sorgen für die Zukunft. Jetzt tritt eine neue Generation ins Berufsleben ein. Die Digital Natives. Sie sind mit dem Handy aufgewachsen, mit der Playstation, mit dem Internet. Sie benutzen die neue Technologie und kommunizieren mit Leichtigkeit über die Grenzen hinweg. Sie haben Gesprächspartner in Deutschland, in England, in Saudi Arabien, in Indien und sie stellen fest, mon dieu, die sind ja gut, die Leute da draussen, die können mir etwas beibringen. Ich kann von ihnen etwas lernen. Die Herzen und die Köpfe sind offen für Neues. Ein Plakat wie das jetzige der SVP zur Personenfreizügigkeit wird in 10 Jahren Ekel auslösen. Das Denken hinter diesem Plakat ist museumsreif. Willkommen in einer modernen weltoffenen Schweiz.

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